Gedenkbuch

Wollberg, Selma

geb. Eichwald

Am 19. Februar 1902 kam Selma Wollberg als letztes Kind der Eheleute Felix und Sali Eichwald, geborene Margulies, in Düsseldorf zur Welt. Ihre Mutter stammte aus Krakau. Ihr Vater, der Kaufmann Felix Eichwald, war 1864 in Dortmund geboren worden. Selma hatte noch drei Brüder: Friedrich (geboren 1898 in Düsseldorf), Julius (1899 Krefeld – 1950 Zeist, Niederlande) und Ludwig (1900-1902). 

Ihr Vater Felix Eichwald war Inhaber des Hutgeschäfts Rosenblum. In den 1920er Jahren war das Geschäft in der Graf-Adolf-Straße 32. Im Handelsregister des Jahres 1924 war Felix Eichwald zusätzlich als Mitinhaber der Firma „Margulies & Co. eingetragen. Der zweite Inhaber Meier Michel, genannt Max Margulies war ihr Onkel mütterlicherseits. 

Selma lebte in den 1930er Jahren mit ihren Eltern in der Cranachstraße 1 und später in der Grafenberger Allee 74 in Düsseldorf. Am 4. April 1937 verlobte sie sich mit dem Kaufmann Hans Wollberg aus Hildesheim. Sie heirateten am 9. Mai 1937.

Selma Wollberg meldete sich im Mai 1939 zusammen mit ihren Eltern in die Niederlande ab. In Soest (Soestdijk) trafen sie mit Selmas Ehemann Hans Wollberg (geboren am 4. März 1904 in Hildesheim) zusammen, der einige Wochen zuvor in die Niederlande gekommen war. Am 10. August 1939 bezogen sie ein Quartier in Amsterdam in der Jekerstraat 21 III. Ihre Eltern Sali und Felix Eichwald blieben in Soest (Soestdijk) gemeldet. Am 12. September 1939 verstarb ihr Vater Felix Eichwald dort im Alter von 70 Jahren.

Ab dem 27. Juli 1940 wohnten Selma und Hans Wollberg in der Boterdiepstraat 36 III in Amsterdam. Am 16. Dezember 1941 erfolgte ein Umzug in die Amstellan 15a III. Ihre letzte Adresse in Amsterdam war ab dem 17. Februar 1943 Reitzstraat 27 II. Dorthin war auch ihre Mutter aus Soestdijk gezogen.

Ihre Mutter Sali Eichwald wurde am 22. April 1943 verhaftet und in das Lager Vught gebracht. Von dort kam sie am 8. Mai 1943 in das „Judendurchgangslager“ Westerbork. Für Sali Eichwald ist überliefert, dass sie dort in der Baracke 58 untergebracht wurde. Von Westerbork wurde sie am 25. Mai 1943 in das Vernichtungslager Sobibór deportiert und ermordet.

Selma Wollberg wurde zusammen mit ihrem Mann nach einer Razzia am 20. Juni 1943 in das „Judendurchgangslager“ Westerbork gebracht. Von dort wurden sie am 20. Juli 1943 in das Vernichtungslager Sobibór deportiert und ermordet.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf