Gedenkbuch

Ran, Bruno

Bruno Ran kam am 3. Januar 1924 als erstes Kind des Kaufmannes Israel „Issi“ Ran und seiner Frau Rebekka, geborene Apter, in Düsseldorf zur Welt. Seine Eltern hatten ein Jahr vor seiner Geburt geheiratet. Bruno hatte mit Charlotte, genannt Lotti, (geboren 1925) und Emanuel, genannt Mani, (geboren ca. 1932) zwei jüngere Geschwister. Bruno Ran und seine Familie wohnten in Düsseldorf in der ersten Etage der Kirchfeldstraße 41. Vermutlich besuchte er die jüdische Volksschule auf der Kasernenstraße. Im Januar 1937 feierte Bruno seine Barmizwah in der kleinen Synagoge, wie in der Gemeindezeitung für den Synagogenbezirk Düsseldorf vermeldet wurde. Dies spricht dafür, dass die Familie Ran zum orthodoxen Teil der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf gehörte.

Im Jahr 1939 wurden Bruno Ran und seine Eltern zunächst nach Lettland ausgewiesen. Bruno Ran wurde im Ghetto Riga inhaftiert, das genaue Datum ist jedoch nicht bekannt. Aus dem Ghetto wurde er durch die Sicherheitspolizei (Sipo) Riga am 23. August 1944 mit der Häftlingsnummer 73734 in das Konzentrationslager Stutthof überstellt und anschließend am 29. September 1944 in das Konzentrationslager Natzweiler deportiert. Von hier kam Bruno Ran in das Außenlager Dautmergen in Baden-Württemberg. Das Lager war Teil des „Unternehmen Wüste“ und war das größte von sieben Außenlagern zur Gewinnung von Treibstoff aus Ölschiefer. Aus dem Außenlager Dautmergen sind keine Dokumente überliefert, die Auskunft über Bruno Rans weiteren Weg geben. Er hat nicht überlebt.

Brunos Vater Israel Ran war möglicherweise ebenfalls im Ghetto Riga inhaftiert worden. Er hat nicht überlebt. Seine Mutter Rebekka Ran soll 1942 in einem Flüchtlingslager in Taschkent ums Leben gekommen sein. Es liegen keine Dokumente vor, die Auskunft über den weiteren Weg von Brunos Geschwistern Charlotte und Emanuel geben. Sie scheinen den Holocaust überlebt zu haben.

Autorin: Frederike Krenz, Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte e.V.