Gedenkbuch

Sostheim, Heinz

Am 26. März 1926 kam Heinz Sohn als zweites Kind von Ernst und Erna Sostheim, geborene Sostheim, in Düsseldorf zur Welt. Er hatte noch einen älteren Bruder. Gert Sali war am 23. Juli 1923 in Düsseldorf geboren worden. Die Familie wohnte im Haus Fischerstraße 32. Heinz Sostheim führte mit seiner Familie ein gutbürgerliches Leben, sein Vater hatte ein Auto und am Wochenende unternahm man Ausflüge in die nähere Umgebung oder traf sich mit der Familie. 

In der Pogromnacht 1938 wurde die Wohnung der Familie überfallen und sein Vater Ernst Sostheim verhaftet. Vom 10. bis zum 16. November 1938 wurde er im Polizeigefängnis von Düsseldorf festgehalten. Von dort wurde er in das Konzentrationslager Dachau gebracht und am 17. November mit der Häftlingsnummer 27988 inhaftiert. Nach seiner Entlassung am 6. Dezember 1938 kehrte er zu ihnen nach Düsseldorf zurück. 

Das ganze Geschehen war ein Schock für die Familie. Seine Eltern beschlossen die Chance zu nutzen, einen ihrer Söhne ins sichere Ausland zu geben. Am 14. Februar 1939 konnte sein 16 Jahre alter Bruder Gert mit einem Kindertransport nach England ausreisen. Heinz blieb bei ihnen in Düsseldorf. Er besuchte 1940 die jüdische Schule in Düsseldorf. 

Heinz Sostheim war 15 Jahre alt, als er mit seinen Eltern am 27. Oktober 1941 von Düsseldorf in das Ghetto von Litzmannstadt/Łódź deportiert wurde. Dort wurde er mit weiteren Deportierten in das Zimmer 10 der Kollektivunterkunft Fischstraße 15 eingewiesen. Im Ghetto arbeitete er als Schreiner. In der Quelle Evidenzbuch ist für ihn als Geburtsjahr 1921 eingetragen, vermutlich versuchte Heinz Sostheim durch die Änderung seines Geburtsjahres seine Überlebenschancen im Ghetto zu verbessern. Obwohl er vom II. Transport am 5. Mai 1942 zurückgestellt wurde, bekam er seit dem 7. Mai 1942 keine Lebensmittelrationen mehr zugeteilt. Heinz Sostheim wurde zusammen mit seinen Eltern am 10. Mai 1942 mit dem VII. Transport aus dem Ghetto von Litzmannstadt/Łódź in das Vernichtungslager Chełmno gebracht und ermordet. 

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf