Bloch, Hermann (Heinemann)
Hermann Bloch wurde am 24. April 1875 in Lage, Kreis Detmold, Lippe geboren. Er hatte noch zwei Brüder: Julius Bloch (1876 Lage – 1942 Riga) und Levy Bloch (1868 Lage – 1942 Duisburg Hamborn).
Hermann Bloch zog 1903 von (Essen-)Steele nach (Duisburg-)Hamborn. Zwischen 1915 und 1931 wohnte er dort in der Jägerstraße 13. Hermann Bloch unterhielt in Hamborn eine Privatpension und ein Zigarrengeschäft. Er war verheiratet mit Henriette Bloch, geborene Friedländer (1877 St. Tönis, Krefeld – 1935 Duisburg). Sie bekamen drei Kinder: Herta (geboren 1906 in Hamborn), Kurt Jakob (geboren 1903) und Else (geboren 1905).
Seine Tochter Herta zog am 24. April 1928 von Düsseldorf zu ihm. 1934 zog Hermann Bloch mit Frau Henriette und Tochter Herta nach Duisburg zum Kuhlenwall 28. In dem auch „Lauterhaus“ genannten Gebäude richtete er im Auftrag der Jüdischen Gemeinde Duisburg eine Hotelküche ein, die er für die jüdischen Gäste bewirtschaftete. Als infolge der vermehrten Auswanderung jüdischer Bürger immer mehr Kunden ausblieben, schloss er den Betrieb.
Nach dem Tod seine Frau Henriette am 30. Juni 1935 zog er zusammen mit seiner Tochter Herta am 5. September 1935 nach Düsseldorf. Dort wohnte er in der Gerresheimer Straße 13. Während es seiner Tochter Herta am 26. Juni 1939 gelang, sich nach Hilversum in die Niederlande abzumelden, blieb Hermann Bloch in Düsseldorf. Laut Auskunft seines Sohnes musste er in der Zeit vor der Deportation in Düsseldorf Zwangsarbeit, u.a. beim Autobahnbau und in der Ziegelei „Florack“, ableisten.
Am 27. Oktober 1941 wurde Hermann Bloch in das Ghetto von Litzmannstadt/Łódź deportiert. Nach seiner Deportation wurde seine Wohnung in der 3. Etage von der Gestapo versiegelt. Die Eigentümerin des Hauses Gerresheimer Straße 13 gab 1956 zu Protokoll: „Eines Tages wurden dann die Möbel in Begleitung eines Gerichtsvollziehers abgeholt.“
Im Ghetto wurde er als „Heinemann Bloch“ registriert. Er musste in die Wohnung 11 der Kollektivunterkunft Fischstraße 15 einziehen. Sein im Ghetto abgegebenes Arbeitsbuch hatte die Nummer 169/258632. Hermann Bloch verstarb am 18. April 1942 im Ghetto von Litzmannstadt/Łódź.