Gedenkbuch

Katzenstein, Herbert

Herbert Katzenstein kam am 24. Februar 1912 als Sohn von Arnold Katzenstein (1878-1942) und seiner Frau Erna Ester Katzenstein (1891-1939), geborene Wolf, in Kassel zur Welt. Die Eltern hatten am 30. Dezember 1910 geheiratet. Herbert hatte mit Ruth (geboren 1915) eine jüngere Schwester. Herbert lebte mit seiner Familie in Herleshausen, der Heimatgemeinde seiner Mutter und Großeltern. Hier wohnte die Familie auf dem Hainertor 15.

Herbert Katzenstein heiratete die am 26. Oktober 1908 in Krefeld geborene Berta Herbst. Die Eheleute wohnten in Düsseldorf, zunächst auf der Luisenstraße 20. Am 2. Januar 1933 zogen sie auf die Sedanstraße 7. Es folgte ein weiterer Umzug, nun in die Pionierstrstraße 49. Von hier zogen sie ein Jahr später, am 3. Oktober 1934, nach Duisburg auf die Bismarckstraße 135. In Duisburg kam am 7. Oktober 1935 Herberts und Bertas einziger Sohn Manfred zur Welt.

Herbert Katzenstein zog 1939 mit seiner Familie in seine Heimatstadt Herleshausen. Hier wohnte die Familie unter anderem auf der Klosterstraße 2 und später Am Anger 2. Möglicherweise war der Umzug nach Herleshausen eine Folge der Novemberpogrome 1938. Im selben Jahr verstarb Herberts Mutter Erna Katzenstein im Alter von 48 Jahren in einem Psychiatrischen Krankenhaus in Hildburghausen bei Meiningen. Nach dem Tod der Mutter zog Herberts Vater Arnold zu ihm, seiner Frau Berta und dem Sohn Manfred. Zwischen 1939 und 1941 mussten Herbert und seine Familie ihren Wohnort insgesamt viermal wechseln.

Am 9. Dezember 1941 wurde der 29-jährige Herbert Katzenstein gemeinsam mit seiner Frau Berta und seinem Sohn Manfred über Kassel in das Ghetto Riga deportiert. Aus dem Ghetto sind keine Dokumente überliefert, die Auskunft über den weiteren Weg von Herbert und seiner Familie geben. Sie haben nicht überlebt. Mit demselben Transport wurde auch Herberts Vater Arnold Katzenstein in das Ghetto Riga deportiert. Auch er hat nicht überlebt.

Herberts Schwester Ruth Robinson, geborene Katzenstein, überlebte den Holocaust. Ihr war die rechtzeitige Emigration nach Palästina gelungen. Sie starb 2013 in England.

Autorin: Frederike Krenz, Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf e.V.