Hirsch, Otto
Otto Herbert Hirsch war der erste Sohn des Ehepaars Adolf und Ulrike Hirsch, geborene Michels. Er kam am 24. Februar 1915 in Düsseldorf zur Welt. Otto, benannt nach seinem Großvater väterlicherseits, hatte noch einen jüngeren Bruder, Ernst Günther Hirsch, der am 12. November 1920 in Hinterzarten geboren worden war. Die Familie Hirsch wohnte in Düsseldorf in der Benderstraße 79 im Stadtteil Gerresheim. Otto Herbert Hirsch absolvierte eine Ausbildung zum Buchhalter und Disponent und arbeitete in der Textilbranche.
Er wurde mit seiner Familie am 27. Oktober 1941 in das Ghetto von Litzmannstadt/Łódź deportiert. Dort wurden sie in das Zimmer 7 der Kollektivunterkunft Fischstraße 15 eingewiesen. Otto Herbert Hirsch erhielt über das „Düsseldorfer Kollektiv“ die Brotkarte mit der Nummer 168374.
Im Ghetto von Litzmannstadt/Łódź hatte Otto Hirsch vor Mai 1942 eine Arbeitsstelle bei der „elektrischen Eisenbahn„, seit Juni 1942 arbeitete er in der Bauabteilung (Betrieb Nr. 77) als Arbeiter. Seine Arbeiter-Nummer lautete 75841. Am 19. Mai 1942 zog er nach der Auflösung der Kollektivunterkünfte mit seinen Eltern und seinem Bruder in die Wohnung 7 in der Sperlinggasse 13. Nachdem seine Eltern während der „Sperre“ im September 1942 ermordet worden waren und sein Bruder im Ghetto am 16. September 1942 verstorben war, zog Otto Hirsch am 15. November 1942 in die Wohnung 13 in der Pfauengasse 15. Auf der diesbezüglichen Anmeldungskarte notierte er im Feld Religion „kath.“
Otto Hirsch überlebte bis ins Jahr 1944 im Ghetto von Litzmannstadt/Łódź. Seit dem 19. Juni 1944 befand er sich im Zentralgefängnis. Auf seiner Abmeldekarte vom 2. Juli 1944 wurde vermerkt, dass er sich ab dem 23. Juni 1944 außerhalb des Ghettos befand. Otto Hirsch (Hirsz geschrieben) steht auch auf der Namensliste von 561 Personen, die am 23. Juni 1944 aus dem Zentralgefängnis „zur Arbeit ausserhalb des Ghettos ausgereist“ sind. Er wurde an diesem Tag nach Chełmno gebracht und dort am nächsten Tag ermordet.