Gedenkbuch

Levissohn, Anna

Anna (auch Anny) Levissohn wurde am 6. Juni 1883 in Rehna in Mecklenburg-Vorpommern geboren. Ihre Eltern waren Eduard und Bertha Levissohn, geborene Mayer. Ihr Vater stammte aus Grevesmühlen bei Schwerin, ihre Mutter war am 10. November 1855 in Grabow zur Welt gekommen.

Anna hatte noch eine ältere Schwester, Emma, die am 27. August 1880 in Rehna geboren wurde. Ein Bruder, Arnold, starb als Baby im Jahr 1895. Beide Schwestern blieben unverheiratet. Anna Levissohn lebte in Berlin. Sie arbeitete als Kontoristin. 1932 war ihre Adresse: Berlin-Grunewald, Jagowstraße 33.

Ihre Schwester Emma Levissohn wohnte gemeinsam mit ihrer Mutter Bertha bis zu deren Tod 1936 in Düsseldorf im Haus Karltor 2. Im Adressbucheintrag des Jahres 1930 ist folgender Eintrag vermerkt: Levissohn, Emma und Berta, Sozialbeamtinnen. 1939 steht unter der gleichen Adresse: Levissohn, Emma, Fürsorgerin. Ab dem 24. September 1939 war ihre Schwester Emma Levissohn (auch) in der Grafenberger Allee 74 gemeldet. Zwei Häuser weiter lag das Gemeindehaus der Synagogengemeinde, wo Emma Levissohn als Wohlfahrtspflegerin arbeitete. Neben der Unterbringung und Versorgung älterer Gemeindemitglieder oblag ihr die Fürsorge der Armen sowie die Beratung in vielen Bereichen des täglichen Lebens.

Nach dem Tod der Mutter scheint Anna Levissohn aus Berlin kommend zu ihrer Schwester Emma gezogen zu sein. Die beiden Schwestern bewohnten weiterhin die Wohnung im Haus Karltor 2. Am 10. November 1941 wurde Anna Levissohn zusammen mit ihrer Schwester Emma und mehr als 600 anderen Düsseldorfer Gemeindemitgliedern in das Ghetto von Minsk deportiert und ermordet.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf