Gedenkbuch

Süsskind, Meyer

Der Viehhändler und Handelsmann Meyer Süßkind kam am 23. Mai 1856 in Wickrathberg als Sohn von Benedikt Bendix Andreas Süßkind und Henriette Süßkind, geborene Katz, zur Welt. Er heiratete Regina Servos aus Anrath bei Krefeld und wohnte mit ihr zunächst in der Mühlenstraße 53, dann im eigenen Haus in der Steinstraße 11 in Mönchengladbach. Mit ihr hatte er sechs Kinder: Jenny (geboren 1883), Hermine (geboren 1884), Selma (geboren 1885), Alfred (1890-1891), Benno (geboren 1893) und Meta (geboren 1887). Im Januar 1912 zog er mit seiner Familie nach Düsseldorf. Zunächst wohnten sie am Rathausufer 23. Ein Jahr später zogen sie in die Bahnstraße 67

Am 25. Oktober 1917 verstarb seine Frau Regina im Alter von 61 Jahren. Sie wurde auf dem Alten Jüdischen Friedhof an der Ulmenstraße begraben.

Am 4. September 1919 heiratete Meyer Süßkind in Berlin-Schöneberg in zweiter Ehe Johanna (Anna) Zaduk (geboren 1867 in Schwerin an der Warthe). Seine Frau zog zu ihm nach Düsseldorf. Auch sie verstarb vor ihm am 5. August 1932.

Am 15. Januar 1937 zog er zu seiner Tochter Meta Mendel und deren Familie in die Stromstraße 7. Hier erlitt er mit ihnen die Zerstörung der gesamten Wohnung während der Pogromnacht 1938. Seine Tochter Meta Mendel wurde zusammen mit ihrem Mann Paul und der 19-jährigen Ruth Mendel am 27. Oktober 1941 ins Ghetto Litzmannstadt deportiert.

Am 3. Juni 1942 zog Meyer Süßkind von der Zietenstraße 6 kommend in das Altenheim der Jüdischen Gemeinde in die Grafenberger Allee 78. Dort wohnte Meyer Süßkind zusammen mit seiner verwitweten Tochter Jenny Müller, geborene Süßkind. Sie wohnte bereits seit dem 30. Januar 1942 im Gemeindehaus.

Am 21. Juli 1942 wurde Meyer Süßkind zusammen mit seiner Tochter Jenny Müller in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Der 86-Jährige verstarb am 20. August 1942 im Ghetto. Am selben Datum wurde auch der Tod seiner 59-Jährigen Tochter im Ghetto Theresienstadt vermerkt.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf