Gedenkbuch

Cohen, Hugo

Hugo Cohen wurde am 12. Juni 1905 als jüngstes von sechs Geschwistern in Düsseldorf-Gerresheim geboren. Sein Vater, der Viehhändler und spätere Metzger Hermann Cohen hatte mit seiner Frau Fanny sechs weitere Kinder: Arthur (geboren 1894), Karl (geboren 1896), Jeanette (geboren 1899), Rosa (geboren 1901) und Regina (geboren 1902).

Hugo Cohen wohnte dort mit seinen Brüdern und Schwestern im Haus der Eltern in der Schönaustraße 1. Gemäß der Familientradition wurde auch Hugo Cohen Viehhändler.

Am 27. Oktober 1941 wurde er von Düsseldorf in das Ghetto von Litzmannstadt/Łódź deportiert. Sein Vermögen wurde beschlagnahmt und die Wohnungseinrichtung zwangsversteigert. Die daraus erzielten 722 RM wurden dem Oberfinanzpräsidenten überwiesen. Im Ghetto lebte er mit seinen Geschwistern zunächst in den Kollektivunterkunft Fischstraße 15. Im dortigen Zimmer 3 mussten neben ihm noch weitere 76 Personen aus dem „Düsseldorfer Kollektiv“ leben. Sein in Düsseldorf ausgestelltes Arbeitsbuch (Nr. 169/207346) gab er Anfang Dezember 1942 ab. Die Leitung des „Düsseldorfer Kollektivs“ schlug Hugo Cohen für den Arbeitseinsatz als Pferdepfleger und Kutscher vor. Er erhielt im Getto die Reg.-Nr. 34199 und die Brotkartennummer 168188. 

Nach den „Aussiedlungen“ der vormals reichsdeutschen Juden in der ersten Maihälfte 1942 zog Hugo Cohen mit seinen Geschwistern in die Pfauenstraße 13, Wohnung 15. Mittlerweile hatte er eine Tätigkeit als Hilfsarbeiter gefunden. Am 28. Dezember 1942 verstarb Hugo Cohen im Ghetto von Litzmannstadt/Łódź. Die offizielle Todesursache wurde auf seiner Abmeldekarte mit „Herzschwäche“ angegeben. Die Statistische Abteilung des Gettos gibt dagegen „Unterernährung“ als Todesursache an. 

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf