Schloss, Hedwig
geb. GansHedwig Gans wurde als Tochter von Julius W. und Frieda Gans, geborene Heilbronn, am 7. Mai 1893 in Göttingen geboren. Sie hatte einen Bruder: Maximilian (geboren 1885). Außerdem hatte Hedwig Gans noch zwei Halbgeschwister aus der ersten Ehe ihres Vaters mit Nanni Gans, geborene Schulhaus: die 1868 geborene Rosalie Gans sowie den 1872 geborenen Louis Wolf Gans.
Hedwig Gans besuchte das Gymnasium in Göttingen. Ihr Vater verstarb 1919 im Alter von 64 Jahren. Ihre Mutter Frieda Gans zog zu ihr nach Trier. Hedwig Gans war seit 1917 mit dem gebürtigen Trierer Arthur Schloss (1885-1939) verheiratet. Das Ehepaar Schloss wohnte in Trier. Ihr Mann arbeitete als Weinhändler in der Saarstraße 3. Am 26. August 1939 verstarb ihr Mann Arthur Schloss an einem Gehirnschlag in Trier.
Hedwig Schloss zog im September 1939 nach Düsseldorf zusammen mit ihrer Mutter Frieda Gans zu ihrer Stiefschwester Rosalie Gans (1868-1943). Zunächst wohnte Hedwig Schloss mit ihrer Mutter in der Steinstraße 33. Am 26. Februar 1940 zogen sie in die Königsallee 86. Im Mai 1941 zogen schließlich beide in die Charlottenstraße 61, wo Rosalie Gans seit dem 19. Juni 1939 gemeldet war.
Hedwig Schloss wurde am 27. Oktober 1941 von Düsseldorf in das Ghetto von Litzmannstadt/Łódź deportiert. Sie musste dort im Zimmer 9 der Kollektivunterkunft Fischstraße 15 leben. Im Dezember 1941/Januar 1942 erhielt sie mehrere Zahlungen. Davon führte sie jeweils zwei Drittel als Beitrag an die Solidargemeinschaft des „Düsseldorfer Kollektivs“ ab.
Am 5. März 1942 verstarb ihre Mutter Frieda Gans in Düsseldorf. Ob Hedwig Schloss davon im Ghetto erfahren hat, möglicherweise durch eine Postkarte ihrer Stiefschwester Rosalie, ist nicht bekannt.
Hedwig Schloss wurde am 7. Mai 1942 mit dem IV. Transport aus dem Ghetto von Litzmannstadt/Łódź gebracht, an diesem Tag wurden ihr auch keine Lebensmittelrationen mehr ausgehändigt. Sie wurde am 8. Mai 1942 im Vernichtungslager Chełmno ermordet.