Gedenkbuch

Monjau, Franz

Der Maler Franz Monjau wurde am 30. Januar 1903 in Köln geboren. Seine Eltern Max und Pauline, geborene Meyer, hatten ein Jahr zuvor in Mainz geheiratet. Seit 1910 lebte die Familie in Düsseldorf. Dort besuchte Franz das Reform-Realgymnasium an der Rethelstraße und später die Hindenburgschule (heute: Humboldt-Gymnasium). Ab Oktober 1922 studierte Franz Monjau vier Jahre lang an der Düsseldorfer Kunstakademie und wurde 1926 im Rahmen der großen Ausstellung für Gesundheitspflege, soziale Fürsorge und Leibesübungen (Gesolei) engagiert. Anschließend verbrachte er mehrere Monate in Paris – der Traum vieler Akademie-Absolventen. Zurück in Düsseldorf verkehrte Monjau in den Kreisen progressiver Künstler. Er war Mitglied der Künstlervereinigungen Junges Rheinland und der Rheinischen Sezession. 1933 schloss er eine Ausbildung zum Werk- und Kunsterzieher ab.

Da Monjaus Mutter Jüdin war, galt er nach den Rassekriterien der Nationalsozialisten als „Halbjude“ und wurde nicht zur Reichskulturkammer zugelassen. Infolgedessen erhielt er Unterrichts-, Mal- und Ausstellungsverbot. Im Mai 1933 wurden Wohnung und Atelier des Künstlers in der Grafenberger Allee 32/34 von Nationalsozialisten verwüstet. Am 2. Juni verhaftete man ihn und seine Ehefrau Mieke, geborene Mertens, ließ das Paar aber acht Tage später wieder frei.

Der Maler Carl Barth beschaffte Franz Monjau ein kleines Atelier und eine Wohnung in der Leopoldstraße 22. 1939 wurde Monjau vom Arbeitsamt zum technischen Zeichner umgeschult und bei der Firma Alphons Custodis (Feuerungs-/ Schornsteinbau) dienstverpflichtet. In der Nacht vom 11. zum 12. Juni 1943 verbrannten bei dem großen „Pfingstangriff“ auf Düsseldorf sämtliche Bilder Monjaus, bis auf eine Mappe mit Aquarellen, die im Keller untergebracht war. Nach der Zerstörung seiner Bleibe lebte er zunächst in einem Zimmer in der Konkordiastraße. Seine Frau Mieke, die in Berlin dienstverpflichtet war, sah er in dieser Zeit nur unregelmäßig.

Franz Monjaus Mutter Clara Pauline war am 22. Juli 1942 von Düsseldorf ins Ghetto Theresienstadt deportiert worden. Als im September 1944 auch Juden aus „privilegierten“ Mischehen deportiert werden sollten, tauchte Franz Monjau mithilfe seiner Firma unter, wurde aber denunziert, am 10. Oktober 1944 verhaftet und in die Zentrale der Düsseldorfer Gestapo nach Ratingen gebracht. Am 15. Januar 1945 wurde er in das Konzentrationslager Buchenwald deportiert (Häftlingsnummer 49.831). Franz Monjaus Tod wurde am 28. Februar 1945 im Totenbuch des Lagers vermerkt.