Gedenkbuch

Dahl, Selma

geb. Wallach

Selma Wallach wurde am 31. Oktober 1888 in Giesenkirchen, heute ein Stadtteil von Mönchengladbach, geboren. Ihre Eltern waren der Handelsmann Hermann Wallach und seine Frau Sophia, geborene Wolff (1861-1928). Ihr Vater stammte aus (Willich) Schiefbahn, wo er am 3. Juni 1857 zur Welt gekommen war. Ihre Mutter Sophia war am 7. Dezember 1861 in Glehn bei Neuss geboren worden. Die beiden hatten am 22. Juli 1885 geheiratet. Selma hatte drei Schwestern (Martha, Henriette und Regina) und zwei Brüder, Bernhard und Benjamin. Ihre beiden Brüder lebten später in Düsseldorf.

Selma wuchs im Kreise ihrer Familie in Giesenkirchen auf. Ihr Vater hatte ein Geschäft auf der dortigen Hauptstraße. Im Jahr 1913 verstarb ihr Vater.

Selma Wallach heiratete Siegmund Dahl. Sie bekamen mindestens ein Kind: Erich Dahl. Selma Dahl arbeitete in den 1930er Jahren in Köln. Ihre letzte Arbeitsstelle hatte sie im Jüdischen Kinderheim am Mauritiussteinweg 11 in Köln. Als Witwe zog sie aus Bardenberg kommend am 7. Juli 1942 in das Altenheim der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf in die Grafenberger Allee 78.  Als Beruf wurde im dortigen Hausbuch „Hausangestellte“ vermerkt. Mit dem Ort “Bardenberg” könnte das Zwangsarbeiterlager “Niederbardenberg” gemeint sein. Es wurde vor allem durch die Zwangsverlegung von mehr als 200 jüdischen Menschen aus Köln bekannt, da deren dortiger Wohnraum nach den Luftangriffen vom 31. Mai 1942 für “arische” Familien “freigemacht” werden sollte. Die meisten, der dorthin verlegten Kölnerinnen und Kölner wurden später über Köln ins Ghetto Minsk deportiert und nach der Ankunft ermordet.

Am 21. Juli 1942 wurde Selma Dahl mit anderen Heimbewohnern von Düsseldorf in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Am 23. Januar 1943 wurde sie aus dem Ghetto in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und ermordet.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf