Gedenkbuch

Goldenberg, Siegfried Aron S.

Am 24. September 1910 kam in Düsseldorf Aron Siegfried Salomon Goldenberg zur Welt. Seine Eltern Leiser David Goldenberg und Johanna Besen hatten am 15. Mai 1908 in London geheiratet. Sein Vater war am 14. Dezember 1879 in Kolomea als Sohn des Ehepaars Moses und Adele Goldenberg geboren. Seine Mutter Johanna Besen stammte aus Podhajce, wo sie am 15. Februar 1879 zur Welt gekommen war.

Aron Salomon Siegfried Goldenberg wurde in der Familie Siegfried genannt. Er hatte noch drei Geschwister: Edith (geboren am 7. Februar 1912 in Düsseldorf), Werner (geboren am 18. Dezember 1913 in Düsseldorf) und Heinz (Chaim) Goldenberg, der am 31. März 1916 in Düsseldorf zur Welt kam.

In Düsseldorf nahm sein Vater Leiser Goldenberg den Vornamen Lorenz an und arbeitete als Kaufmann. In den 1920er Jahren wohnte die Familie in Holthausen in der Düsseldorfer Straße 222. Im Jahr 1927 war die Adresse der Familie die Luisenstraße 17 in der Düsseldorfer Innenstadt. 1933 wohnte die Familie Goldenberg in der Sonnenstraße 56 und zog dann in die 1. Etage des Hauses Gustav-Poensgen-Straße 6.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 emigrierte seine Schwester Edith mit ihrem späteren Mann Helmuth Kern in die Niederlande. Kern war als bekannter und aktiver Sozialdemokrat direkt in das Visier der Gestapo geraten.

Sein jüngster Bruder Heinz (Chaim) Goldenberg emigrierte 1934 nach Dänemark. Im Mai 1935 flüchtete auch sein Bruder Werner Goldenberg zunächst in die Niederlande und später dann nach Frankreich.

Am 6. Dezember 1938 flüchtete Siegfried Goldenberg in die Niederlande. Er wohnte dort mit seiner späteren Frau Mary Friedmann (geboren 1909 in Düsseldorf-Benrath). Die beiden heirateten offiziell erst am 16. September 1942 in Amsterdam. Am 20. Januar 1939 emigrierten auch seine Eltern nach Amsterdam in die Niederlande. Sie zogen zu ihm in den Stadionweg 245.

Am 20. Juni 1943 wurde Siegfried Goldenberg mit seiner Frau im Lager Westerbork interniert. Am 5. April 1944 wurde er von dort ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Seine Frau kam von dort am 5. April 1944 in das Lager Bergen-Belsen. Sie überlebte die Verfolgungszeit. Er selbst kam aus dem Ghetto Theresienstadt mit einem Transport am 18. Mai 1944 in das Vernichtungslager Auschwitz. Dort wurde er scheinbar zur weiteren Zwangsarbeit in verschiedenen Kommandos eingesetzt. Ein Dokument aus dem Konzentrationslager Buchenwald führt seinen Namen am 21. August 1944 in einer namentlichen Liste von „1350 Neuzugängen (Juden)“ auf. Er hat die Verfolgungszeit nicht überlebt. Sein Tod ist für den 28. Februar 1945 verzeichnet. Wo er genau ums Leben kam ist nicht überliefert.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf