Gedenkbuch

Feldhahn, Alfred

Alfred Feldhahn kam am 8. Juni 1880 in Mainstockheim als Sohn von Ludwig und Sophie Feldhahn, geborene Krauß, zur Welt. Er hatte mindestens noch einen Bruder, Fritz Feldhahn (09.02.1892 Mainstockheim, Kreis Kitzingen – deportiert 1942 Izbica). Haupterwerbszweig der jüdischen Familien dort war der Handel mit Wein. So unterhielt in den 1920er-Jahren ein Verwandter von ihm in Würzburg die Weingroßhandlung „H. Feldhahn“.

Alfred Feldhahns Firma „Süddeutscher Möbelvertrieb Engros, Feldhahn & Co“ wurde am 3. Mai 1910 in das Düsseldorfer Handelsregister eingetragen. Er betrieb zu dieser Zeit zusätzlich die in Velbert angesiedelte Schlossfabrik „Feldhahn & Co“. Seine Düsseldorfer Adresse war zu diesem Zeitpunkt Kaiser-Wilhelm-Straße 59. In Düsseldorf lebte er bereits vor dem Ersten Weltkrieg. Am 7. Februar 1914 war er offiziell aus der Düsseldorfer Synagogengemeinde ausgetreten. Am 17. Oktober 1925 wurde über seine Firma „Süddeutscher Möbelvertrieb Engros, Feldhahn & Co“ die „Geschäftsaufsicht verhängt, da die Schuldner infolge der aus dem Kriege erwachsenen wirtschaftlichen Verhältnissen zahlungsunfähig geworden sind“.

In den 1930er-Jahren zog Alfred Feldhahn in die Karlstraße 26 und am 17. August 1939 in die Graf-Adolf-Straße 104. Sein Name steht auf einer im Ghetto von Litzmannstadt/Łódź erstellten Liste mit „Personen, die beim Militär waren (Kollektiv Düsseldorf)“. Am 27. Oktober 1941 wurde Alfred Feldhahn vom Güterbahnhof Düsseldorf Derendorf in das Ghetto von Litzmannstadt/Łódź deportiert. Im Ghetto wurde Alfred Feldhahn in das Zimmer 1 der Kollektivunterkunft Fischstraße 21 eingewiesen. Vom 4. Januar bis zum 14. Januar 1942 befand er sich in einem der Ghetto-Krankenhäuser.

Alfred Feldhahn wurde am 7. Mai 1942 aus dem Ghetto von Litzmannstadt/Łódź in das Vernichtungslager Chełmno gebracht und dort am nächsten Tag ermordet. Bei seiner Würzburger Bank, der Fürstlich Castell’schen Privatbank, befindet sich im Archiv ein Kuvert mit der Aufschrift „verzogen nach Lublin, weitere Adresse unbekannt. 24.6.42“. Dahinter verbirgt sich die Lebensspur seines Bruders Fritz Feldhahn, der wie Alfred Feldhahn noch Kunde der Bank war und ebenfalls deportiert und ermordet worden ist.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf