Gedenkbuch

Kaufmann, Albert

Der Fabrikant Albert Kaufmann wurde am 20. Februar 1875 als Sohn des Kaufmanns Herz Kaufmann und seiner Frau Amalie, geborene Richheimer, in Baiertal bei Heidelberg geboren. Am 17. Mai 1900 heiratete er die 22-jährige Flora Löwenthal (geboren 1877 in Wiesbaden). Die Ehe wurde in Wiesbaden geschlossen, wo Flora Löwenthal zu dieser Zeit mit ihrer Familie wohnte. Alberts Vater Herz Kaufmann war zum Zeitpunkt der Eheschließung bereits verstorben. Nach der Hochzeit wohnten Albert Kaufmann und seine Frau zunächst für mehrere Jahre in Wiesbaden. Hier wurde am 19. Juli 1907 ihr Sohn Heinz geboren.

Einige Jahre später zog die Familie nach Düsseldorf. Hier wohnte Albert Kaufmann mit seiner Frau und dem gemeinsamen Sohn seit mindestens 1915 auf der Bülowstraße 19. Albert Kaufmann war Inhaber einer Likörfabrik, die sich im Jahr 1931 im Hinterhaus auf der Franklinstraße 45 befand. Am 21. Januar 1935 zog die Familie auf die Graf-Recke-Straße 145. Der gemeinsame Sohn wohnte bis zu seiner Emigration im September 1939 bei Albert und Flora Kaufmann, er arbeitete als Musterzeichner.

Am 11. Dezember 1941 wurden Albert und seine Frau Flora von Düsseldorf aus in das Ghetto Riga deportiert. Hier verstarben die Eheleute vermutlich Mitte des Jahres 1942.
Alberts und Floras Sohn Heinz Kaufmann hatte sich am 14. September 1939 aus Düsseldorf abgemeldet und war nach Belgien emigriert. Dort war er nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht als deutsch-jüdischer Flüchtling nicht mehr sicher. Er wurde festgenommen und zunächst im Sammellager Mechelen (französisch Malines) inhaftiert, welches seit Juli 1942 von der SS betrieben wurde. Von hier wurde Heinz Kaufmann mit dem 20.ten Deportationstransport gemeinsam mit 1630 weiteren Personen am 19. April 1943 in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert und dort ermordet.

Autorin: Frederike Krenz, Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf e.V.