Gedenkbuch

Mayer, Paula Amalia

geb. Cohnen

Paula (Pauline) Cohnen wurde am 22. Dezember 1892 als Tochter von Julius und Johanna Cohnen, geborene Meyer, in Köln geboren. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Büroangestellten und arbeitete zuletzt als Sekretärin für die Synagogengemeinde Düsseldorf. Verheiratet war Paula Cohnen mit Leo Mayer, und am 7. Februar 1924 war in Köln ihr Sohn Kurt Julius geboren worden. Sie zogen relativ oft innerhalb der Stadt Düsseldorf um. Gemeldet waren sie in der Kaiser-Wilhelm-Straße 53, in der Bismarckstraße 94, in der Graf-Adolf-Straße 84, in der Steinstraße 73, in der Bilker Straße 23a und zuletzt, ab März 1939, in der Karlstraße 95.

Im April 1937 feierte die Familie Mayer die Bar-Mizwa ihres Sohnes Kurt Julius in der Steinstraße 73. Kurt konnte am 15. Juni 1939 nach Ahlem bei Hannover abgemeldet werden. Über die Gartenbauschule Ahlem konnte er nach Dänemark emigrieren. 

Paula Mayer und ihr Mann blieben in Düsseldorf und wurden am 27. Oktober 1941 in das Ghetto von Litzmannstadt/Łódź deportiert. Für Paula Mayer ist im Ghetto eine Reg.-Nr. überliefert: 34193. Ihr Mann Leo Mayer arbeitete zunächst im Marysin und wurde am 20. November 1941 zum Leiter des Arbeitseinsatzes des „Düsseldorfer Kollektivs“ bestimmt. Ihr Mann konnte mit einem Antrag (siehe Abbildung) sich und auch Paula Mayer vom XII. Transport am 15. Mai 1942 zurückstellen lassen. Damit rettete er seiner Frau zunächst das Leben.

Nach der Auflösung der Kollektivunterkünfte (Mitte Mai 1942), zog das Ehepaar Mayer am 19. Mai 1942 in die Wohnung 47 der Fischstraße 21. Ihr Mann Leo Mayer verstarb am 9. Juli 1942 im Ghetto von Litzmannstadt/Łódź. Als offizielle Todesursache wurde „tuberkulöse Gehirnhautentzündung“ festgestellt. Nach dem Tod ihres Ehemanns zog sie am 5. Dezember 1943 in die Sperlinggasse 18, Wohnung 2.

Paula Mayer lebte bis 1944 im Ghetto und wurde am 6. Juli 1944 in das Zentralgefängnis des Ghettos eingeliefert. Auf dem Dokument ist vermerkt, dass sie sich „freiwillig“ gemeldet hätte. Sie wurde am 10. Juli 1944 mit dem Transport Nr. 91 aus dem Ghetto gebracht und am nächsten Tag in Chełmno ermordet.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf