Gedenkbuch

Jaffe, Emma Albertina

geb. Frank

Emmy Frank kam am 29. September 1885 in Köln als Tochter von Heinrich Abraham Frank und dessen katholischer Frau Josephine, geborene Stierz, zur Welt. Sie hatte acht Geschwister. Emmy Frank war die einzige von ihren Geschwistern, die einen jüdischen Ehepartner wählte. Ihre beiden Schwestern Else (geboren 1892) und Grete (geboren 1899) blieben unverheiratet. 

Am 13. Mai 1913 heiratete Emmy Frank den aus Dresden stammenden Hugo Jaffe. Am 20. Februar 1914 wurde in Düsseldorf ihr einziges Kind Horst geboren. Emmy Jaffe kümmerte sich um die Erziehung ihres Sohnes und um den Haushalt der Familie. Ihr Mann Hugo Jaffe arbeitete als Vertreter und Kaufmann in der Möbelbranche. Die Familie Jaffe wohnte einige Zeit in Dresden und dann in Köln. Am 18. Januar 1925 verstarb ihr Vater Heinrich Frank in Düsseldorf. Ihre Mutter Josephine starb fünf Jahre später in Düsseldorf.

Von Köln kommend zog das Ehepaar am 26. März 1934 nach Düsseldorf und wohnte in der Kühlwetterstraße 1 im Zooviertel. Auch Emmys Schwestern Else und Grete Frank wohnten in Düsseldorf. Später wohnte Emmy Jaffe mit ihrer Familie unter der Adresse In der Lohe 7.
Als ihr Sohn Horst Jaffe 1938 in die USA emigrieren konnte, blieben sie im regen Briefkontakt. Am 1. August 1941 musste das Ehepaar Jaffe zwangsweise in eine Ein-Zimmer-Wohnung im Parterre der Harleßstraße 8 umziehen. Die eigene Auswanderung ließ sich nicht mehr realisieren, und Emmy Jaffe wurde mit ihrem Mann Hugo am 27. Oktober 1941 in das Ghetto von Litzmannstadt/Łódź deportiert. Über das „Düsseldorfer Kollektiv“ erhielt sie eine Brotkarte mit der Nummer 168411.

Am 28. Mai 1942 zog sie mit ihrem Mann innerhalb des Ghettos in die Wohnung 13 in der Bierstraße 9. Nach dem Tod ihres Mannes am 11. Juni 1942 wohnte sie dort mit Margarethe Manes aus dem „Düsseldorfer Kollektiv“. Aus einem Schreiben vom 2. Juli 1944 an die Zwischenressort-Kommission geht hervor, dass Emmy Jaffe für das Arbeitsressort Handstickerei in der Fischstraße 21 (Betrieb 82) gearbeitet hat. Sie sollte im Juli 1944 aus dem Ghetto von Litzmannstadt/Łódź „ausgesiedelt“ werden, war aber so schwer erkrankt, dass sie laut ärztlichem Attest nicht mehr „beweglich“ war. Ihr Ersuchen wurde mit dem Stempel „POSITIV“ versehen. Emmy Jaffe verstarb am 7. Juli 1944 um 4 Uhr im Ghetto von Litzmannstadt/Łódź. Als offizielle Todesursache wurde vom behandelnden Arzt Dr. Goldblum „Lungentuberkulose“ angegeben.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf