Gedenkbuch

Wallach, Ernst Adolf

Am 6. November 1898 wurde Ernst Adolf Wallach in Düsseldorf geboren. Sein Vater Samuel Wallach stammte aus Viersen, wo er am 23. Januar 1869 zur Welt gekommen war. Seine Mutter Mathilde Kahn war am 7. April 1869 in Sobernheim zur Welt gekommen. Seine Eltern hatten am 30. November 1894 geheiratet und wohnten bei Ernst Adolfs Geburt bereits einige Jahre in Düsseldorf in der Schinkelstraße.

Ernst Adolf Wallach hatte noch drei Geschwister: Mathilde Ida (geboren 7. November 1895), Karl (geboren am 11. März 1898) und Helene, die am 15. September 1904 in Düsseldorf zur Welt kam.

Seine Eltern wohnten Anfang der 1930er Jahre in der Graf-Adolf-Straße 64. Sein Vater Samuel Wallach war Mitinhaber der bekannten antiquarischen Buchhandlung “S.Wallach & Co. Antiquariat, Ansichtskartenverlag“ in Düsseldorf. Ernst Adolf Wallach arbeitete zunächst als Buchhändler im elterlichen Antiquariat, später im eigenen Geschäft. 1926 übereignete er seiner Schwester Helene Wallach Anteile an seiner Buchhandlung in der Graf-Adolf-Straße 74. 1929 war im Düsseldorfer Adressbuch verzeichnet: „Dr. Ernst Wallach, Buchhandlung, Graf-Adolf-Straße 74 U“.

Ernst Adolf Wallach emigrierte im April 1934 in die Niederlande. Im Gegensatz zu seinen Eltern und Schwestern ging er nicht nach Nijmegen, sondern nach Amsterdam. Am 13. Februar 1935 heiratete er in Amsterdam Rosa Eleonore Arlt. Seine Frau war am 19. Juni 1907 in Essen zur Welt gekommen. Ab dem 6. September 1935 war Ernst Adolf Wallach mit seiner Frau in der Prinzengracht 460 gemeldet. Anfang Januar 1937 zog er mit ihr innerhalb Amsterdams um. Ab dem 16. Januar 1940 war ihre Adresse C. Schuystr. 39 III.

Am 3. April 1940 ließen sich Ernst Adolf Wallach und seine Frau Rosa in Amsterdam scheiden. Am 3. Februar 1943 heiratete Ernst Adolf Wallach in Amsterdam die Düsseldorferin Grete Voss (geboren 1907 in Düsseldorf). Mit ihr wohnte er in der Euteresstraat 130. Seine Frau arbeitete für den „Joodse Raad“ und beide hatten deshalb ein „Sperrvermerk“, welches sie vor den ersten größeren Verhaftungswellen schützte.

Am 30. Dezember 1943 wurde Ernst Adolf Wallach und seine Frau im Lager Westerbork interniert. Dort wurde er zunächst der Baracke 22 und später vermutlich der Baracke 85 zugeteilt. Ernst Adolf Wallach wurde zusammen mit seiner Frau aus dem Durchgangslager Westerbork am 25. Februar 1944 ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Von dort kam er am 16. März 1944 mit einem Transport in das Vernichtungslager Auschwitz. Dort wurde er nach der sogenannten Selektion an der Rampe ins Lager aufgenommen. Im Juli 1944 kam er als KZ Häftling ins Außenlager Blechhammer. Im September/Oktober 1944 kam er mit einem Krankentransport zurück ins Stammlager Auschwitz. Im Oktober 1944 wurde er dort ermordet.
Seine Frau Grete Wallach überlebte Auschwitz und wurde in Erfurt befreit. Sie ging 1947 nach Johannesburg, Südafrika.

Seine Mutter Mathilde Wallach überlebte im Ghetto Theresienstadt und ging 1947 von Amsterdam nach Palästina. Sie starb in Jerusalem am 17. November 1956.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf