Gedenkbuch

Cohn, Edgar

Edgar Cohn wurde am 27. September 1905 in Recklinghausen geboren. Er war der Sohn von Philipp Cohn (1. März 1875 Lautenburg – 31. Mai 1937 in Düsseldorf) und Charlotte Horn (26.3.1888 Düsseldorf – 2. Juli 1943 Vernichtungslager Sobibor). Am 26. Oktober 1930 verlobte er sich mit Anneliese Tobias. Er wohnte zu diesem Zeitpunkt in Hagen in der Elberfelder Straße 44. Seine Verlobte wohnte in Köln. Sie war am 26. Oktober 1907 in Betzdorf an der Sieg als Tochter des Kaufmanns Siegfried Tobias und dessen Frau Paula, geborene Cohen, zur Welt gekommen. Edgar Cohn schloß sein juristisches Referendariat erfolgreich ab und arbeitete als Rechtsanwalt in Bochum. Er war bis 1933 beim Landgericht Düsseldorf zugelassen. Seine Bochumer Adresse war „Kanalstraße 53“. Am 17. Februar 1933 heiratete Edgar Cohn in Bochum Anneliese Tobias. Mit seiner Frau zog er nach Düsseldorf. Sie wohnten in der Kaiserswerther Straße 216 und zogen kurz vor der Emigration 1934 in die Uhlandstraße 28 zu seinen Eltern.

Im Frühjahr 1934 zog das Ehepaar von Düsseldorf in die Niederlande nach Oldenzaal. Dort bezog es zunächst eine Unterkunft in der Schoolstraat 6. Im Juli 1934 zogen sie nach Nijmegen. Hier arbeitete Edgar Cohn als Büroangestellter. Sie wohnten zunächst im Bijleveldsingel 72 und später in der Timorstraat 16. Ab Anfang 1939 lebte seine Mutter Charlotte Cohn bei ihnen. Am 27. Dezember 1939 zog seine Mutter nach Amsterdam in die Eendrachtstraat 19.

Bei der großen Razzia in Nijmegen am 17. November 1942 wurden Edgar Cohn und seine Frau verhaftet. Ab dem 18. November 1942 befanden sie sich im Judendurchgangslager Westerbork. Zunächst in der Baracke 66, ab dem 2. März 1943 dann in der Baracke 71. Ab dem 25. März 1943 konnte er zusammen mit seiner Mutter Charlotte Cohn in der Baracke 85 untergebracht werden.

Am 13. Juli 1943 wurde Edgar Cohn zusammen mit seiner Frau Anneliese aus Westerbork in das Vernichtungslager Sobibor deportiert und nach der Ankunft am 16. Juli 1943 ermordet.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf