Gedenkbuch

Schnook, Thea (Theresia)

geb. Schwarz

Theresia, genannt Thea, Schwarz wurde am 21. Juni 1909 in Bottrop geboren. Ihre Mutter Bertha, geborene Morgenstern, starb bei der Geburt von Zwillingen, als Thea fünf und ihr Bruder Hans drei Jahre alt waren. Ihr Vater, der Metzger Moritz Schwarz, starb als Soldat im Ersten Weltkrieg 1918. 

Thea wuchs nach dem Tode beider Eltern bei der Familie ihres Onkels väterlicherseits in Essen auf. Thea besuchte einige Jahre das Lyzeum in Essen-Borbeck und arbeitete nach einer Lehre als kaufmännische Angestellte in mehreren Kaufhäusern.

Am 23. Dezember 1935 heiratete Thea Schwarz in Düsseldorf den Lehrer Kurt Schnook. Ihr Mann war am 23. September 1910 in Viersen am Niederrhein zur Welt gekommen. Er lebte seit 1935 in Düsseldorf und arbeitete als Lehrer an der 1935 gegründeten Jüdische (Volks)Schule. Die Schule wurde zuerst im Rabbinerhaus neben der Synagoge in der Kasernenstraße eingerichtet. 

Nach ihrer Hochzeit war Thea Schnook als Sprachlehrerin auch für die Jüdische Volksschule tätig. Zuvor hatte sie schon als Köchin für den Jüdischen Kindergarten in der Grafenberger Allee gearbeitet.

Nach dem Novemberpogrom 1938 ging der Schulunterricht in Ersatzräumen im ehemaligen Logenhaus in der Grafenberger Allee 78 weiter. Zu dieser Zeit wurde ihr Mann Kurt Schnook zum Schulleiter ernannt. Zu dieser Zeit wohnte das Paar in der Steinstraße 68.

Sie und ihr Mann bemühten sich um eine Emigration in die USA. Die dortigen Einwanderungsbedingungen für Juden machten es jedoch unmöglich, dass der erst vor kurzem in die USA emigrierte Bruder Hans Schwarz ein Affidavit für seine Schwester Thea und ihren Mann Kurt Schnook bekommen konnte. In erschütternder Weise macht ein Brief, den ihr Mann Kurt Schnook am 3. März 1941 an den in die USA emigrierten ehemaligen Kollegen Kurt Bergel schrieb, deutlich, wie das Ehepaar Schnook alle Hoffnung auf Rettung nur noch auf diese Beglaubigung setzte: „Von diesen Bemühungen hängt unter Umständen alles ab.“ Gemeinsam wohnten Thea und Kurt Schnook einige Zeit in der Beuthstraße 4. 

Thea Schnook wurde mit ihrem Mann am 10. November 1941 in das Ghetto von Minsk deportiert. Sie haben nicht überlebt.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf