Gedenkbuch

Kussel, Hugo

Der Metzger Hugo Kussel wurde am 18. Januar 1898 in Düsseldorf geboren. Möglicherweise war der Metzger Albert Kussel, der 1911 in Gerresheim auf der Heyestraße 125 eine Metzgerei betrieb sein Vater. Hugo Kussel hatte zwei Schwestern: Erna ((geboren 1892) und Marianne (geboren 1896).

Im Jahr 1926 waren die Eigentümer des Hauses Heyestraße 125 „Albert Kussel, Erben, Metzgerei“. Im Haus wohnte zu dieser Zeit der Metzger Arthur Cohen. Er führte auch die Metzgerei. Er hatte Hugos Schwester Erna Kussel geheiratet.

Hugo Kussel war im Düsseldorfer Adressbuch aus dem Jahr 1933 ebenfalls als Metzger mit der Adresse Am Zollhaus 44 in Gerresheim verzeichnet. Er betrieb in dieser Zeit seine Metzgerei zusammen mit seinem Schwager Hugo Cohen. Im Haus Am Zollhaus 44 wohnte zu dieser Zeit auch seine Schwester Marianne mit ihrem Mann Karl Neumann.

Mitte der 1930er Jahre lebte er immer noch im Düsseldorfer Stadtteil Gerresheim, jedoch nun in der Schönaustraße 1. Dort war die Metzgerei seines Schwagers Arthur Cohen. Möglicherweise arbeitete Hugo Kussel auch dort.

Am 17. März 1940 heiratete er Henriette Wagner. Seine Frau war am 29. Dezember 1910 in Berlin zur Welt gekommen. Sie hatte vor der Hochzeit in der Collenbachstraße 43 gewohnt. Am 20. September 1940 zogen die beiden in das  „Judenhaus“ am Fürstenwall 198. Dort kam am 5. Februar 1941 der Sohn Albert zur Welt. In dem Haus wohnte auch seine Schwester Erna Cohen mit ihrem Mann.

Neun Monate später, am 9. November 1941, musste sich das Ehepaar mit dem Säugling im Düsseldorfer städtischen Schlachthof einfinden. Am nächsten Tag wurden sie in das Ghetto von Minsk deportiert. Henriette, Hugo und Albert Kussel haben nicht überlebt.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf