Gedenkbuch

Cohen, Max

Im Gedenkbuch für die Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft der Bundesrepublik wird Max Cohen als Düsseldorfer Opfer aufgeführt. In den Jahren von 1933 bis 1945 hat er nicht mehr in Düsseldorf gelebt, ist aber hier geboren. Deshalb haben wir uns entschieden, auch seinen Lebenslauf hier zu rekonstruieren.

Max Cohen kam am 3. Juni 1859 als Sohn von Aron Cohen (1822 – 1889) und seiner Frau Janetta Cohen, geborene Meyer, in Düsseldorf-Gerresheim zur Welt. Er hatte mit Josef (1857 – 1942) einen älteren Bruder. Möglicherweise hatte er mit Hermann (geboren 1861) einen jüngeren Bruder. Zu dieser Zeit scheint die Familie auf der Gräulingerstraße gewohnt zu haben. Max Cohens Vater Aron arbeitete als Metzger und Fleischhändler. Er verstarb am 19. Oktober 1889 im Alter von 67 Jahren. Die Mutter war zu dieser Zeit bereits ebenfalls verstorben.

Max Cohen arbeitete als Metzger und Althändler. Sein älterer Bruder Josef Cohen war Inhaber des Haushaltswarengeschäfts Schickenberg & Co. Nachfolger für Eisenwaren, Herde, Öfen und Haushaltsgegenstände auf der Friedrichstraße 31 in Düsseldorf, wo er mit seiner Familie auch privat wohnte.

Max Cohen heiratete Ninna Toyne (geboren 1869) und die Eheleute bekamen insgesamt sechs Kinder. Die Familie wohnte in Krefeld, wann der Umzug erfolgte, ist jedoch unbekannt. In Krefeld wohnte Max Cohen mit seiner Familie zunächst auf der Steckendorferstraße 148, später 132.

Am 13. Februar 1938 wurde Max Cohens Frau Ninna in die Heil- und Pflegeanstalt Dreifaltigkeitskloster im Krefelder Stadtteil Königshof aufgenommen. Es ist ungewiss, ob sie in der Heil- und Pflegeanstalt verstarb oder möglicherweise Opfer der Krankenmorde wurde. Zum Zeitpunkt von Max Cohens Deportation 1942 war sie bereits verstorben.

Der 83-jährige Max Cohen wurde am 25. Juli 1942 von Düsseldorf aus in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Er verstarb am 11. März 1943 im Gebäude L 321, Zimmer 012. In der Todesfallanzeige wurde Altersschwäche als Todesursache dokumentiert. Nur wenige Tage zuvor war auch sein Bruder Josef in das Ghetto deportiert worden, der dort am 29. August 1942 verstorben war.

Über Max Cohens Kinder liegen keine weiteren Informationen vor.

Autorin: Frederike Krenz, Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf e.V.