Gedenkbuch

Mainzer, Ella Esther

geb. Wolf

Am 8. August 1883 kam Ella Wolf in Düsseldorf zur Welt. Ihr Vater war der Metzger Lehmann Wolf. Ihre Mutter Elise war eine geborene Moser. Ella hatte noch zwei Brüder, Simon Wolf (1882 – 1939) und Otto Daniel Wolf (1885-1960). Außerdem hatte sie drei Schwestern: Regina, Bertha und Jenny. Ihre Schwester Jenny verstarb 1913 in Gerresheim im Alter von nur 23 Jahren.

Ella Wolf hatte eine Ausbildung zur Schneiderin absolviert. Vor 1908 heiratete sie in Düsseldorf Leo Mainzer (1879-1935). Zusammen zogen beide 1908 nach Witten. Dort wurde ihr Sohn Ludwig am 20. Januar 1910 geboren. 1911 kehrte die Familie Mainzer nach Düsseldorf zurück und zog in die Märkische Straße 40.
In Düsseldorf kamen am 19. Oktober 1912 und schließlich am 19. Dezember 1918 die Kinder Walter und Ruth zur Welt. Nach dem Tod ihres Ehemanns am 23. August 1935 zog Ella Mainzer in das Haus ihrer Eltern, Lehmann und Elise Wolf, geborene Moser, am Kölner Tor 32. Ihre Mutter verstarb am 30. März 1939. Ihr Bruder Otto Wolf war zu diesem Zeitpunkt schon in Amerika, wo er im September 1938 mit seiner Familie hin emigriert war. Im Juli 1939 verstarb auch ihr Bruder Simon Wolf. Ihre Schwester Bertha Dirks, geborene Wolf, wohnte seit Juni 1939 mit ihrem Sohn Walter auch in dem Elternhaus am Kölner Tor.

Ella Mainzer wurde mit ihren Kindern und ihrer Schwester Regina am 27. Oktober 1941 in das Ghetto von Litzmannstadt/Łódź deportiert. Sie musste dort mit weiteren Deportierten in das Zimmer 8 der Kollektivunterkunft Fischstraße 15 einziehen. Im Ghetto erhielt Ella Mainzer zunächst weiterhin ihre monatliche Witwenrente von der Landesversicherungsanstalt Rheinprovinz in Höhe von 34,70 RM. Diese Zahlungen wurden im März/April 1942 eingestellt. Ella Mainzer erhielt vom 7. bis zum 12. Mai 1942 alle Lebensmittelrationen ausgehändigt, wurde aber am 14. Mai 1942 zusammen mit ihren Kindern Walter und Ruth mit dem XI. Transport aus dem Ghetto von Litzmannstadt/Łódź „ausgesiedelt“ und am 15. Mai 1942 in Chełmno ermordet.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf