Gedenkbuch

Arnholz, Ruth

Ruth Arnholz kam am 3. September 1922 als erste Tochter des Kaufmanns Willy Arnholz (1885 oder 1889-1944) und seiner Frau Helene Arnholz (geboren 1885 oder 1903-1944), geborene Cohn, in Düsseldorf zur Welt. Mit Margot (geboren 1924) hatte sie eine jüngere Schwester.

Ruths Vater Willy stammte aus Stargard in Pommern. Ihre Mutter wurde in Wünnenberg geboren. Die Eltern hatten am 16. Mai 1921 geheiratet. Im selben Monat wurde Willy Arnholz zum Gesellschafter der Firma „Kaufhaus Karl Albrecht“ in Duisburg. Zu dieser Zeit wohnten die Eheleute vermutlich auf der Holtener Straße 133, wo sie mindestens bis 1937 gemeldet waren. Trotz des Wohnsitzes in Duisburg wurden Ruth und ihre jüngere Schwester Margot in Düsseldorf geboren. Hier wohnte auch ihre Tante Cäcilie Cypora Gans, geborene Cohn, mit ihrem Mann Walter auf der Kurfürstenstraße 59.

Vor der Deportation 1941 wohnte Ruth mit ihren Eltern voraussichtlich auf der Königstraße 37. Die Adresse war bei der späteren Registrierung im Konzentrationslager Stutthof als letzter Wohnort vermerkt worden. Ruth Arnholz wurde am 11. Dezember 1941 mit ihren Eltern und ihrer Schwester über den Güterbahnhof Düsseldorf in das Ghetto Riga deportiert. Auf der Deportationsliste vom 11. Dezember 1941 wurde sie als Schneiderin verzeichnet. Zum Zeitpunkt der Deportation war Ruth 19 Jahre alt.

Aus dem Ghetto Riga kam sie über Kauen in das Konzentrationslager Stutthof, wo Ruth Arnholz am 25. Juli 1944 mit der Häftlingsnummer 54671 registriert wurde. Auch Ruths Schwester, ihre Mutter und ihr Vater wurden aus dem Ghetto Riga nach Stutthof deportiert. Auf der Häftlings-Personalkarte wurde für Ruth nun der Beruf „Hausgehilfin“ verzeichnet. Aus dem Konzentrationslager sind keine weiteren Dokumente überliefert, die über Ruths weiteren Weg Auskunft geben. Sie hat nicht überlebt.

Ruths Vater Willy Arnholz verstarb am 16. November 1944 im Konzentrationslager Stutthof. Drei Wochen später am 3. Dezember 1944 starb auch ihre Mutter Helene Arnholz.
Der weitere Weg ihrer Schwester Margot Arnholz ist unbekannt. Auch sie hat nicht überlebt.

Autorin: Frederike Krenz, Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte