Gedenkbuch

Cohen, Julie

geb. Bach

Julie Bach kam am 18. August 1868 als Tochter des Metzgers und Talgschmelzers Abraham Bach und seiner Frau Henriette Bach, geborene Vogel, in Mettmann zur Welt. Sie hatte mit Carl (geboren 1870) mindestens einen Bruder.

Am 8. September 1894 heiratete die 26-jährige Julie den aus Düsseldorf stammenden Metzger Abraham Cohen. Nach der Hochzeit wohnten die Eheleute in Düsseldorf. In den Adressbüchern der Stadt sind verschiedene Adressen für Julie und ihren Mann zu finden: Von mindestens 1907 bis 1911 wohnten sie auf der Kölnerstraße 15, in den Jahren 1913 bis 1914 lebten sie in der ersten Etage der Krahestraße 31. Von 1924 bis 1931 wohnten sie in der ersten Etage der Mettmanner Straße 65, von wo aus sie in die erste Etage auf der Annastraße 61 zogen. Hier wohnten sie bis Januar 1939 gemeinsam mit Julies Schwager Max Cohen.

Im Januar 1939 folgte der Umzug von Julie Cohen und ihrem Mann Abraham in die Schützenstraße 39, wo ihr Einzug für den 25. Januar 1939 im Hausbuch vermerkt wurde. Möglicherweise war der Umzug eine Folge der Novemberpogrome 1938. Julies Schwager Max Cohen zog in das jüdische Altenheim in der Grafenberger Allee 78.

Die Eheleute wohnten jedoch nur für kurze Zeit in der Schützenstraße. Am 8. September 1939 folgte ein weiterer Umzug in die Corneliusstraße 110, wo sie bis zu ihrer Deportation drei Jahre später wohnten.

Am 21. Juli 1942 wurde die 73-jährige Julie Cohen gemeinsam mit ihrem Mann Abraham von Düsseldorf aus in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Mit demselben Transport kam auch ihr Schwager Max Cohen nach Theresienstadt, der zuvor im jüdischen Altenheim auf der Grafenberger Allee 78 gewohnt hatte.

Julie Cohen verstarb am 28. Oktober 1942 an den Folgen einer Darmerkrankung. Ihr Mann Abraham verstarb wenige Monate später am 20. Januar 1943. Auf der Todesfallanzeige des Ghettos wurde Erysipelas oder auch Rotlauf, eine durch Bakterien ausgelöste Hauterkrankung, als Todesursache verzeichnet. Julie Cohens Schwager Max Cohen verstarb am 21. Februar 1944 im Alter von 73 Jahren im Ghetto Theresienstadt.

Autorin: Frederike Krenz, Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf e.V.