Gedenkbuch

Haimann, Ilse

geb. Salomon

Am 11. November 1921 kam in Geisweid bei Siegen Ilse Haimann als erste Tochter von David und Jenny Salomon, geborene Frank, zur Welt. Sie hatte noch eine fünf Jahre jüngere Schwester, Doris. 

Ihr Vater David Salomon arbeitete als Kaufmann. Am 7. Mai 1921 hatte er sein Geschäft in Klafeld-Geisweid ins Handelsregister eintragen lassen. Ihr Vater starb in ihrer Heimatstadt 1931, ihre Mutter am 29. März 1941.

Am 4. April 1941 heiratete Ilse den 12 Jahre älteren Schneider Emil Haimann. Ihr Mann war am 22. Januar 1909 in Kirchberg bei Simmern im Hunsrück als Sohn von Josef und Rosa Haimann, geborene Strauss, zur Welt gekommen. Er hatte noch Zwillingsgeschwister, Julius und Bertha Betty, die am 22. April 1907 zur Welt gekommen waren. 

Ihr Mann Emil Haimann hatte noch 1934 sein Atelier als Herrenschneider in der Kronprinzenstraße 138 geführt. Zusammen mit seinem Bruder Julius lebte er in einer Wohnung in der Merowinger Straße 64. Erst im Februar 1939 war der Bruder ausgezogen und Emil Haimann hatte die Wohnung in der Merowinger Straße 64 für sich allein.

Am 20. April 1941 musste Ilse Haimann mit ihrem Mann in ein sogenanntes Judenhaus in die Reichsstraße 69 ziehen. Von dort wurden beide am 10. November 1941 in das Ghetto von Minsk deportiert. Ilse Haimann war zu diesem Zeitpunkt mit ihrem ersten Kind schwanger. Sie haben nicht überlebt.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf