Gedenkbuch

Ran, Issi Itzak

Der Kaufmann Israel „Issi“ Ran wurde am 9. Juli 1895 in Griva, Russland geboren. Über seine Eltern oder mögliche Geschwister liegen leider keine Informationen vor. 1923 heiratete Israel Ran die 26-jährige Rebekka Apter, die in Dünaburg in Lettland geboren wurde. Die Eheleute lebten in Düsseldorf, wo am 3. Januar 1924 ihr erster Sohn Bruno geboren wurde. Am 19. Januar 1925 folgte die Tochter Charlotte (genannt Lotti), um 1932 kam ihr Sohn Emanuel (genannt Mani) zur Welt.

Israel Ran und seine Familie wohnte mindestens von 1926 bis 1936 in der ersten Etage auf der Kirchfeldstraße 41. Zudem sollen die Eheleute ein Haus auf der Kapuzinergasse besessen haben, welches sie 1937 verkauften. Im Januar 1937 feierte sein Sohn Bruno seine Barmizwah in der kleinen Synagoge, wie in der Gemeindezeitung für den Synagogenbezirk Düsseldorf vermeldet wurde. Dies spricht dafür, dass die Familie Ran zum orthodoxen Teil der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf gehörte.

Israel Ran und seine Familie wurden 1939 nach Lettland ausgewiesen. Sein Sohn Bruno wurde im Ghetto Riga inhaftiert. Das genaue Datum ist nicht bekannt. Vermutlich wurde auch Israel Ran im Ghetto Riga inhaftiert. Es liegen keine Dokumente vor, die Auskunft über seinen weiteren Weg geben. Er hat nicht überlebt. Seine Frau Rebekka soll im Jahr 1942 in einem Flüchtlingslager in Taschkent ums Leben gekommen sein.

Sein Sohn Bruno Ran wurde durch die Sipo Riga am 23. August 1944 mit der Häftlingsnummer 73734 in das Konzentrationslager Stutthof überstellt und anschließend am 29. September 1944 in das Konzentrationslager Natzweiler deportiert. Von hier kam Bruno Ran in das Außenlager Dautmergen in Baden-Württemberg. Das Lager war Teil des „Unternehmen Wüste“ und war das größte von sieben Außenlagern zur Gewinnung von Treibstoff aus Ölschiefer. Die Sterblichkeit im Konzentrationslager Dautmergen war wegen der katastrophalen Lager- und Arbeitsbedingungen hoch. Bruno Ran hat nicht überlebt. Es liegen keine Dokumente vor, die Auskunft über den weiteren Weg von Rebekkas weiteren Kindern Charlotte und Emanuel geben. Sie scheinen den Holocaust überlebt zu haben.

Autorin: Frederike Krenz, Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf e.V.