Brodt, Ilse
Ilse Brodt kam am 25. Mai 1933 in Düsseldorf zur Welt. Ihre Eltern waren Adolf und Malvine Brodt, geborene Jellinek. Die Familie wohnte in die Lessingstraße 25, wo auch ihre Großeltern wohnten. Ilse und ihre Eltern wohnten in der zweiten Etage, im ersten Stock lebten die Großeltern und ihr Onkel Walter Brodt. Ihr Vater Adolf Brodt arbeitete genauso wie ihr Großvater Heinrich Brodt als Installateur.
Die fünfjährige Ilse wurde während des Novemberpogroms 1938 mit ihrer Mutter bis zum 11. November 1938 im Polizeigefängnis Düsseldorf inhaftiert. Auch ihr Vater, ihr Großvater und ihr Onkel Walter Brodt waren verhaftet worden, Ilse Vater kam am 16. November mit einem Häftlingstransport in das Konzentrationslager Dachau. Das war für das Mädchen und ihre Mutter sicherlich eine schockierende Erfahrung. Am 6. Dezember 1938 wurde ihr Vater aus der KZ-Haft entlassen und konnte wieder nach Düsseldorf zurückkehren.
Ilse Brodt war acht Jahre alt, als sie am 27. Oktober 1941 mit ihrer gesamten Familie von Düsseldorf in das Ghetto von Litzmannstadt/ Łódź deportiert wurde. Eine Brotkartennummer (168152) und eine Getto-Reg-Nr. (34215) sind für sie bekannt. Ilse gehörte zu den Kindern der Geburtsjahrgänge 1928 bis 1934 des „Düsseldorfer Kollektivs“.
Ihr Onkel Walter wurde zusammen mit seiner Frau Charlotte während der ersten „Aussiedlungen“ im Mai 1942 ermordet. Ihre Großmutter Karoline Brodt, die im Mai 1942 schon fast erblindet gewesen war, verstarb am 18. Juni 1942 im Ghetto von Litzmannstadt/Łódź.
Ilse wurde mit ihren Eltern im September 1942 aus dem Ghetto von Litzmannstadt/Łódź gebracht und im Vernichtungslager Chełmno ermordet. Ihr Großvater Heinrich Brodt wurde am 7. Juli 1944 mit dem Transport Nr. 126 aus dem Ghetto „ausgesiedelt“ und im Vernichtungslager Chełmno ermordet.