Gedenkbuch

Fürst, Hans Walter

Hans Walter Fürst wurde am 13. Oktober 1924 in Düsseldorf als einziges Kind von Branko und Betsy Fürst, geborene Gottlieb, geboren. Seine Mutter war 1893 in Grave geboren worden. Sein Vater Branko Fürst war am 17. August 1888 in Koprivnica (dt. Kopreinitz) in Kroatien zur Welt gekommen und wohnte später mit seinen Eltern Adolf und Emma Fürst, geborene Hahn, und den beiden Schwestern Wilma (geboren 1889) und Blanka (geboren 1891) in Düsseldorf in der Karolingerstraße 112.

Hans Walter Fürst lebte in den 1930er Jahren mit seinen Eltern in den Niederlanden, wo sein Vater als Musiklehrer arbeitete. Sie wohnten zunächst in Nijmegen und ab 1932 in Rotterdam. Zwischenzeitlich wohnten sie auch in Haarlem, bis sie im April 1935 wieder nach Rotterdam zogen. Ab dem 22. Februar 1936 wohnte die Familie in der Nobelstraat 109 b.

Für einige Tage im August 1938 besuchte Hans Walter mit seinen Eltern seine Großmutter Emma Fürst und seine beiden Tanten Wilma und Blanka in deren Düsseldorfer Wohnung in der Erasmusstraße 18. Am 5. September 1939 verstarb seine Großmutter in Düsseldorf. 

In Rotterdam erlebten Hans Walter Fürst und seine Eltern den schweren Bombenangriff der deutschen Wehrmacht am 14. Mai 1940 auf die Innenstadt von Rotterdam. Ihr Haus war nicht zerstört und sein Vater bot per Annonce ein möbliertes Zimmer in ihrer Wohnung zur Untermiete an. 

Im April 1942 wohnte Hans Walter mit seinen Eltern immer noch in der Nobelstraat 109 b in Rotterdam. Mit im dortigen Haushalt wohnte auch seine Großmutter mütterlicherseits: Mietje Gotlieb-Sachs (13.06.1865 Losser – 17.08.1942 Apeldoorn)

Am 17. September 1942 wurde Hans Walter Fürst mit seinen Eltern im sogenannten Judendurchgangslager Westerbork interniert. Am 25. September 1942 wurden sie von dort in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Seine Eltern wurden nach der Ankunft sofort ermordet. Hans Walter Fürst wurde nach der Selektion an der Rampe als Häftling ins Lager aufgenommen. Sein Tod ist in den Sterbebüchern von Auschwitz mit dem 31. Januar 1943 vermerkt worden.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf