Gedenkbuch

Frank, Fritz

Fritz (Hans Friedrich) Frank kam am 24. September 1907 in Düsseldorf als Sohn von Benno und Rosa Frank, geborene Joseph, zur Welt. Er hatte vier Geschwister: Irma (geboren 1902), Erich (geboren 1904), Helene (geboren 1905) und Günter (geboren 1922). Die Familie wohnte in Düsseldorf in der Jahnstraße 28. Seinen Eltern Rosa und Benno Frank gehörte eine Metzgerei in Düsseldorf. Am 27. Februar 1930 verstarb sein Vater Benno Frank und kurze Zeit später, am 12. Juli 1930, auch seine Schwester Irma. Sie wurde nur 28 Jahre alt.

Fritz Frank wohnte weiterhin bei seiner Mutter in der Jahnstraße 28 in Düsseldorf. Bis 1935 half er in der Metzgerei seiner Eltern. Zwischen 1936 und 1937 führte er ein eigenes Geschäft und verkaufte Eier und Butter. Dann stellte ihn die Firma Adler in der Herzogstraße ein. 1939 wechselte er zur Firma Lütgen. Er arbeitete dort als Handelsangestellter und Tiefbauarbeiter.

Im Januar 1939 wurde Fritz Frank wegen „Heimtücke“ vor dem Sondergericht Düsseldorf angeklagt. Als Begründung reichte es, dass er ein Kennkartenformular für Walter Levy aus Büderich, den Bruder seiner späteren Ehefrau, im Scherz mit „Baldur von Büderich“ unterschrieben hatte. Weil das Formular bereits fehlerhaft ausgefüllt war, wurde er nur verwarnt und nicht verurteilt.

Ostern 1939 verlobte sich Fritz Frank mit Sophie Levy, und am 14. September 1939 heirateten beide in Düsseldorf. 1940 musste Fritz Frank mit seinem Bruder Günter in der Dampfziegelei Otto Florack auf der Bergischen Landstraße 88 Zwangsarbeit leisten. Sein Arbeitsbuch hatte die Nummer 169/167960. Seit dem 23. Mai 1941 lebte er mit seiner Ehefrau und seinen Geschwistern in der Reichsstraße 69 – ein sogenanntes Judenhaus. Am 27. Oktober 1941 wurde Fritz Frank mit seiner Mutter, seinen Brüdern und seiner Frau von Düsseldorf aus in das Ghetto von Litzmannstadt/Łódź deportiert. Dort mussten sie im Zimmer 5 der Kollektivunterkunft Fischstraße 15 leben. Fritz Frank erhielt im Ghetto eine Brotkarte mit der Nummer 168241. Am 15. Dezember 1941 wurde für ihn der Eingang von 4,80 Mark verzeichnet. Während der Mai-Deportationen 1942 war er nicht von einer „Ausreiseaufforderung“ betroffen und erhielt zwischen dem 7. und 12. Mai 1942 alle Lebensmittelrationen.

Nach Auflösung der Kollektivunterkünfte konnte er dann am 17. Mai 1942 mit seiner Familie in die Wohnung 43 in der Mühlgasse (ul. Mlynarska) 4 umziehen. Vom 3. bis zum 20. Juli 1942 wurde Fritz Frank in das Zentralgefängnis des Ghettos gesperrt (Grund: Gericht). Zweimal, am 6. und am 12. Juli 1942, wurde er in dieser Zeit „zur Arbeit außerhalb des Gettos“ eingesetzt. Nur kurze Zeit nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis am 6. August 1942 verstarb Fitz Frank im Ghetto von Litzmannstadt/Łódź an Unterernährung.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf