Gedenkbuch

Cohen, Rosa

Rosa Cohen wurde am 1. März 1901 in Düsseldorf Gerresheim geboren. Ihr Vater, der Viehhändler und spätere Metzger Hermann Cohen hatte mit seiner Frau Fanny sechs weitere Kinder: Arthur (geboren 1894), Karl (geboren 1896), Jeanette (geboren 1899), Regina (geboren 1902) und Hugo (geboren 1905). Rosa Cohen wohnte mit ihren Geschwistern in Düsseldorf-Gerresheim in der Schönaustraße 1. Rosa Cohen arbeitete als Verkäuferin. 

Am 27. Oktober 1941 wurde sie von Düsseldorf in das Ghetto von Litzmannstadt/Łódź deportiert. Ihr Vermögen wurde beschlagnahmt, und die Wohnungseinrichtung der Geschwister Cohen wurde am 19. November 1941 zwangsversteigert. Der Erlös über 722 RM wurde dem Oberfinanzpräsidenten Düsseldorf überwiesen. Im Ghetto von Litzmannstadt/Łódź wohnte Rosa mit ihren Geschwistern im Zimmer 3 der Kollektivunterkunft Fischstraße 15. Ihr Düsseldorfer Arbeitsbuch mit der Nummer 169/13757 musste sie im Ghetto abgeben. 

Rosa Cohen bekam im Ghetto eine Stelle als Arbeiterin im Zentrallager für Eisen und Metall. Nachdem es ihr gelang, sich vom IV. Transport vom 7. Mai zurückstellen zu lassen, sie konnte mit ihren Geschwistern in die Pfauenstraße 13, Wohnung 15 ziehen. 

Am 6. Juli 1944 wurde Rosa Cohen (erkennbar an ihrer Brotkartennummer 168190) auf einer Liste mit weiteren 35 Arbeitern – darunter auch der Wuppertaler Leo Rosenbaum – des Ghettobetriebs 90, Zentrallager für Eisen und Metall, geführt. Die Liste trägt die Überschrift: „Liste der Mitarbeiter der zentralen Eisen- und Metallkammer, die zur Arbeit außerhalb des Gettos eingeteilt wurden“ (Original in polnischer Sprache). Wann genau Rosa Cohen das Ghetto verlassen hat, ist nicht bekannt. Sicher ist, dass sie im Zuge der Auflösung des Ghettos nach Auschwitz deportiert wurde. Von dort wurde sie mit weiteren Häftlingen, darunter ihre Schwester Regina, am 28. August 1944 in das Lager Stutthof transportiert. Rosa Cohen erhielt die Häftlingsnummer 74607. Auf ihrer Häftlingskarte wurde vermerkt, dass Regina Cohen die Volksschule besucht hatte und 1,68 m groß sei, schwarze Haare und braune Augen habe. Im Totenbuch von Stutthof wurde ihr Tod am 7. Januar 1945 vermerkt. 

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf