Gedenkbuch

Katz, Rolf

Rolf Bernhard Katz kam am 15. Juli 1930 als Sohn des Kaufmanns Max Katz (geboren 1892) und seiner Frau Henny Katz, geborene Plaut (geboren 1904), in Düsseldorf zur Welt. Seine Eltern hatten ein Jahr zuvor in der Geburtsstadt seiner Mutter Frankershausen stattgefunden.

Rolf und seine Eltern wohnten in Düsseldorf. Hier lebten sie seit mindestens 1934 in der ersten Etage der Gustav-Poensgen-Straße 49. Bis zum 4. Mai 1934 hatte hier auch Rolfs Tante Irmgard Plaut, geborene Rosenthal, gewohnt.

Rolfs Großvater Salomon Plaut zog von Frankershausen, wo er und seine Familie seit mehreren Generationen gelebt hatten, nach Düsseldorf. Das genaue Datum ist jedoch unbekannt. Er zog nur wenige Häuser weiter auf die Gustav-Poensgen-Straße 43. 

Am 20. Juni 1939 meldete sich Rolfs Vater Max Katz von Düsseldorf in die Niederlande ab und zog nach Gouda, ca. 20 km von Rotterdam entfernt. 

Rolf und seine Mutter, die erst seit wenigen Wochen mit dem zweiten Kind schwanger war, blieben zunächst in Düsseldorf und zogen im Oktober 1939 für kurze Zeit in die Wagnerstraße 7 und anschließend in die Scheurenstraße 27. 

Von hier zogen sie nach Recklinghausen, wo auch Rolfs Onkel, der Bruder seines Vaters, Willy Katz mit seiner Familie lebte. Rolf und seine Mutter Henny Katz wohnten hier vermutlich in der Roonstraße 13. Am 2. März 1940 kam Rolfs jüngere Schwester Hilla zur Welt.

Am 1. Juli 1941 mussten Rolf Katz, seine Mutter Henny und seine Schwester Hilla in ein sogenanntes Judenhaus auf der Kellerstraße 21 ziehen. Auch sein Onkel Willy und seine Frau mussten hierhin umziehen.

Am 31. März 1942 wurden Rolf Katz, seine Mutter Henny und seine Schwester Hilla von Gelsenkirchen in das Ghetto Warschau deportiert. Sie haben nicht überlebt.

Rolfs Großvater Salomon Plaut war am 9. März 1939 von Düsseldorf in die Niederlande emigriert und wohnte hier mit Rolfs Onkel Julius und dessen Frau in Amsterdam auf der Jan van der Heijdenstraat 89. Alle drei wurden über das Sammellager Westerbork in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert und dort ermordet.

Rolfs Vater Max Katz wurde am 22. April 1943 im Konzentrationslager Herzogenbusch (auf Niederländisch Kamp Vught) inhaftiert. Einen Monat später wurde er in das Durchgangslager Westerbork deportiert und kam von hier in das Vernichtungslager Sobibor, wo er am 28. Mai 1943 ermordet wurde.

Autorin: Frederike Krenz, Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf e.V.