Gedenkbuch

Rosenberg, Anneliese

Am 22. Januar 1920 kam Anneliese Rosenberg als einziges Kind von Max und Elisabeth (Elsbeth) Rosenberg, geborene Frank, in Düsseldorf zur Welt. Ihr Vater Dr. Max Rosenberg praktizierte als praktischer Arzt und Geburtshelfer in Düsseldorf im eigenen Haus in der Derendorfer Straße 47. Hier wohnte auch die Familie Rosenberg seit dem 20. Februar 1920. 

Ihr Vater Max Rosenberg verstarb am 10. Dezember 1934, woraufhin ihre Mutter den Lebensunterhalt für Anneliese und sie von einer Rente der Reichs-Ärztekammer Düsseldorf in Höhe von 31,20 RM bestreiten musste. Zusätzlich hatten sie die Mieteinnahmen. Ihr Haus wurde später zu einem sogenannten Judenhaus. In der vor der Deportation im Oktober 1941 von den Nationalsozialisten erzwungenen Vermögenserklärung gab ihre Mutter Elsbeth Rosenberg den Einheitswert ihres Hauses in der Derendorfer Straße 47 mit 23.500 RM an.

Anneliese Rosenberg besuchte von 1937 bis März 1938 das Auguste-Victoria-Lyzeum in Düsseldorf. Sie wurde von der Schule entlassen, weil beide Eltern „nichtarisch“ waren. Am 26. Januar 1937 zogen ihre Großeltern Albert und Emilie Frank zu ihnen in die Derendorfer Straße 47. Am 25. Mai 1938 zogen sie dann in die Tiergartenstraße 8 ins Zooviertel. 

Am 9. November 1938 wurden Anneliese und ihre Mutter von Freunden vor den Überfällen der Nationalsozialisten gewarnt. Als sie später in ihre Wohnung zurückkehrten, fanden sie die Wohnung völlig verwüstet vor. Nur Annelieses Zimmer war nicht angerührt worden.

Im Mai 1941 wurde Anneliese Rosenberg von der Gestapo verhaftet. Grund war ein angeblicher Verstoß gegen die „Nürnberger Gesetze“. Sie kam nach der Untersuchungshaft als Schutzhäftling in das Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück.

Anneliese Rosenberg wurde am 5. Mai 1942 in der Heil- und Pflegeanstalt Bernburg im Zuge der Aktion „14 f 13“ ermordet.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf