Gedenkbuch

Heidenheim, Walter

Walter Heidenheim wurde am 19. April 1925 in Düsseldorf geboren. Seine Eltern waren Hans und Anna Maria Heidenheim, geborene Bromme (1896-1978). Hans hatte drei Geschwister: Gustav, (geboren 1913) Hans Heinz (1922-2007) und Till (geboren 1932). Die kleine Rose Marie lebte 1923 nur einen Tag. Sein Vater Hans Heidenheim (1887-1949) arbeitete sehr erfolgreich in der Filmbranche. 1927 war er zur Ufa nach Babelsberg gegangen und sich als Verkaufsleiter einen Namen gemacht. 1933 erhielt er wegen seiner nichtarischen Herkunft die Kündigung.

In Düsseldorf wohnte die Familie Heidenheim zunächst Kaiser Wilhelm-Ring 30. In den 1940er Jahren zogen sie in die Friedingstraße 4  nach Gerresheim. Für die Nationalsozialisten galt sein Vater Hans Heidenheim im Sinne der Nürnberger Gesetze von 1935 als „Jude“ und Walter und seine Geschwister als „Halbjuden“ bzw. „Mischlinge ersten Grades„.  

Während sein Vater in Düsseldorf ins Versteck ging, versuchte Walter Heidenheim in die Schweiz zu flüchten. Dabei wurde er am 17. Februar 1944 noch auf der deutschen Seite der Grenze in Feldkirch, Voralberg, verhaftet. Er kam in das Gefängnis in Feldkirch. Von dort wurde er am 5. Juni 1944 in das Konzentrationslager Buchenwald eingewiesen. 

Walter Heidenheim kam in das Außenkommando Ohrdruf, welches zum KZ Buchenwald gehörte. In Ohrdruf, etwa 13 Kilometer südlich von Gotha gelegen, wurden die Häftlinge für den Bau unterirdischer Tunnel- und Bunkeranlagen eingesetzt. Am 30. Januar 1945 wurden 1.000 Zwangsarbeiter aus Ohrdruf ins das Lager Bergen-Belsen überführt, wobei viele von ihnen starben. Am 23. März 1945 wurde der Tod von Walter Heidenheim im Lager Bergen-Belsen vermerkt. 

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf