Gedenkbuch

Pinkus, Simon

Simon Pinkus  wurde 1890 in Bendzin in Oberschlesien geboren. Er heiratete 1919 Johanna Oberländer aus Düsseldorf. Die Töchter Hildegard und Margot wurden 1920 und 1924 in Düsseldorf geboren. In der Kölner Straße 212 unterhielt das Ehepaar eine Gastwirtschaft und wohnte im gleichen Haus in der ersten Etage. 1934 kaufte die Familie ein Wochenendhaus in Solingen. Doch die Anfeindungen gegen Simon Pinkus nahmen in den Jahren beständig zu. So wurde am Eingang des Wochenendhauses ein Schild mit der Aufschrift „Zum Wochenendhaus des Juden Pinkus aus Düsseldorf“ aufgestellt. Diese Vorgänge belasteten Simon Pinkus sehr und er musste sich in ärztliche Behandlung begeben. So übernahmen seine Frau und seine älteste Tochter Hildegard Wilde die Leitung der Gastwirtschaft auf der Kölner Straße 212.

In der Pogromnacht drangen rund 30 SS- und SA-Leute in die Gastwirtschaftsräume der Familie Pinkus ein und verwüsteten sie. Auch die Wohnung wurde verwüstet. Es entstand ein Brand, der auf das Innere des Hauses übergriff und gelöscht werden musste. Auch das Wochenendhaus der Familie wurde in Brand gesteckt. Kurz nach der Zerstörung erhielt die Familie Pinkus die Aufforderung von der Stadt Solingen, die Ruinen entfernen zu lassen. All diese Ereignisse verstärkten die Depressionen von Simon Pinkus. Am 27. Dezember 1938 sprang er von einer Autobahnbrücke in der Nähe von Erkrath in den Tod.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf