Sybilla Günther kam am 7. November 1904 in Wesel als Tochter des Kaufmanns Benno Günther und dessen Frau Pauline, geborene Klein, zur Welt. Sie hatte zwei Brüder: Max (22.07.1901 Wesel – 02.07.1950 Alma-Ata) und Ernst (04.10.1911 Wesel – 1975 Kapstadt, Südafrika).
Ihr Vater Benno Günther betrieb in Wesel die Firma „B. Günther“, eine Fleischerei und Konservenfabrik. Seit 1909 war ihr Vater der alleinige Leiter des Betriebs. Als ihr Vater Benno Günther am 23. Oktober 1912 in Wesel verstarb, war Sybilla sieben Jahre alt.
Sybilla besuchte die Israelitische Schule in Wesel. 1936 gelang ihren beiden Brüdern die Emigration. Sybilla Günther blieb in Deutschland. 1937 zog ihre Mutter zu ihr nach Düsseldorf. Zunächst wohnten die beiden in der Schloßstraße 24, und am 5. Mai 1939 zogen sie in die Pempelforter Straße 18. Am 4. Januar 1940 schließlich zogen sie in die Luegallee 12 nach Oberkassel.
Sybilla Günther wurde mit ihrer Mutter am 27. Oktober 1941 von Düsseldorf in das Ghetto von Litzmannstadt/Łódź deportiert. Sie lebte dort mit ihr und 75 weiteren Personen im Zimmer 3 der Kollektivunterkunft Fischstraße 15. Sie erhielt im Ghetto eine Brotkarte mit der Nummer 168513. Sybilla Günther wurde einen Tag nach ihrer Mutter, am 14. Mai 1942, mit dem XI. Transport aus dem Ghetto von Litzmannstadt/Łódź „ausgesiedelt“ und im Vernichtungslager Chełmno ermordet.
Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf
Quellenangaben
Einzelnachweise
Sammlung Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf; Stadtarchiv Düsseldorf; Arolsen Archives; Gedenkbuch der BRD; Landesarchiv NRW; Landesarchiv Baden-Württemberg; Landesarchiv Hessen; Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen; Yad Vashem Databases; Israel State Archives; szukajwarchiwach.gov.pl; Archiwum Panstwowe w Lodzi, insbesondere Przełożony Starszeństwa Żydów w Getcie Łódzkim, Bestand 39/278/0; Archiwum Panstwowe w Poznaniu; digital.ub.uni-duesseldorf.de; Epidat; Compact Memory; Ancestry.com; fold3.com; Mémorial de la Shoah; Livre Mémorial; gurs.free.fr; Archiv Gedenkstätte Theresienstadt; www.holocaust.cz; United States Holocaust Memorial Museum; Digibaeck, Digital Collections at Leo Baeck Institute; USC Shoah Foundation; Center for Jewish History, cjh.org; Gemeente Amsterdam Stadsarchief; Joods Monument.nl; openarch.nl; Drents Archief; dokin, Stichting Duitse Oorlogskinderen in Nederland; Joods Historisch Museum NL; oorlogsgravenstichting.nl; www.genealogy.net; www.archieven.nl; Centralna Biblioteka Judaistyczna, cbj.jhi.pl; Kazerne Dossin; State Archives, Brussels; Wiener Library, London; alemannia-judaica.de; holocaustresearchproject.org;
APŁ: PSZ, Sign. 1186, L 19803, Bl. 4, Postanweisungen, Löhne/Quittungen Dez. 1941/Jan. 1942 (u.a. Quittungen Hauptkasse für abgeführte Beträge des Kollektivs Düsseldorf); PSZ, Sign. 1188, L 19805, Bl. 48, Abt. Einsiedlungswesen – Listen Lebensmittel, Quittungen für zurückgegebene Arbeitsausweise, Namenslisten; PSZ, Sign. 1222, L 19839, Bl. 104, Verschiedenes, u.a. Totenliste Altreichsjuden (Fragment), Hauslisten Fischstraße 15 und 21 (u.a. Brot- und Lebensmittellisten, Kollektiv Düsseldorf, Fischstraße), Wohnungszuweisungen; PSZ, Sign. 1387, L 20004, Evidenzbuch der Kartenabteilung.
ITS Arolsen/ARCH/Ordner 19, Seite 86, Seite 106f.
LAV NRW R, RW 58, Nr. 10162.
MuG Düss, Slg.: u.a. Korrespondenz mit Paul Klein, USA, am 3.11.1981 an den OB der Stadt Düsseldorf; Korrespondenz mit Elena Ivashchenko.
StA Düsseldorf, Hausbuch Pempelforterstraße 18; Einwohnermeldeakten.
StA Korschenbroich, Geburtsurkunde Nr. 39, Nr. 70.
StA Wesel.