Gedenkbuch

Aronsohn, Paula

geb. Hirsch

Paula Cäcilie Hirsch kam am 12. Juni 1884 in Göttingen als Tochter von Siegfried und Helene Hirsch, geborene Wagner, zur Welt. Am 11. Januar 1906 heiratete sie in Berlin den Geschäftsführer Max Aronsohn aus Graudenz. Mit ihrem Mann wohnte sie in Trier in der Neustraße 4. Am 28. Oktober 1906 wurde ihr Sohn Herbert Aronsohn in Trier geboren.

Die Familie wohnte Ende der 1920er Jahre bereits in Düsseldorf. Zunächst in der Kirchfeldstraße 171 und ab 1933 in der Kruppstraße 27. Am 3. Dezember 1938 erfolgte ein letzter Umzug vor der Emigration in die Niederlande in die Flurstraße 44.

In Düsseldorf war ihr Sohn Herbert Aronsohn aktiv im Jüdischen Jugendverein gewesen und hatte dort möglicherweise auch seine später Frau Martha Leib kennengelernt. Sie als Tochter von Gustav und Frieda Leib, geborene Loeb, mit ihren Eltern und Brüdern in der Gartenstraße 109, der heutigen Bagelstraße 109, gewohnt. Am 8. Februar 1938 meldete sich Martha Leib in die Niederlande ab und Herbert Aronsohn folgte ihr im Mai 1938.

Paula Aronsohn und ihr Mann emigrierten im Januar 1939 nach Woudenberg in die Niederlande. Dorthin war auch ihr Sohn zunächst emigriert. Seit dem 27. März 1939 war ihr Sohn in Amsterdam in der Prinzengracht 75 gemeldet. Die Anmeldung von Max Aronsohn und seiner Frau Paula erfolgte in Amsterdam am 5. Juli 1940 unter der Adresse Zwanenbstr. 21 I. Ab dem 23. Oktober 1940 wohnten Paula Aronsohn und ihr Mann Max zusammen mit Herbert und seiner Familie in der Nieuwen Prinsengracht 98 III in Amsterdam. Ihr Mann Max Aronsohn starb am 30. Mai 1941 in Amsterdam. Er wurde 72 Jahre alt.

Die nächste belegte Adresse der Familie Aronsohn ist ab Februar 1942 Sarphatistraat 48. Auf der Karteikarte aus der Kartothek des Judenrats in Amsterdam ist vermerkt, dass dort auch Paula Aronsohn gemeldet war.

Am 24. September 1942 wurde Paula Aronsohn und die Familie ihres Sohnes Herbert Aronsohn im Durchgangslager Westerbork interniert. Vom 20. Februar 1943 bis zum 8. Juni 1943 befanden sie sich im Konzentrationslager Vught. Auf der Karteikarte des Lagers Vught wurde als letzte Amsterdamer Adresse Muiderschans 48 notiert. Paula Aronsohn wurde als erste der Familie deportiert. Sie wurde am 7. Mai 1943 im Vernichtungslager Sobibor ermordet.

Am 7. September 1943 wurde Herbert, Martha und Manfred Aronsohn in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Der Tod von Martha Aronsohn und des vierjährigen Manfred wurde mit dem 10. September 1943 vermerkt. Herbert Aronsohn starb am 31. März 1944 im Vernichtungslager Auschwitz.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf