Gedenkbuch

Mainz, Ruth

geb. Löwy (Loewy)

Ruth Mainz kam am 3. April 1913 in Graudenz in Westpreußen als Tochter von Sally und Johanna Löwy, geborene Hirschfeld, zur Welt. Sie hatte zwei Schwestern: Dorothea (geboren 1911) und Margot (geboren 1916). Als Ruth fünf Jahre alt war, starb ihr Vater in Graudenz. Ihre Mutter heiratete am 30. Juli 1925 in Bonn den Kaufmann Georg Katzky (1870-1928) und die Familie wohnte in Bonn. Ihre Eltern unterhielten gemeinsam die Firma „Bekleidungszentrale“ in der Hundsgasse 38. Ende des Jahres 1925 musste die Firma Konkurs anmelden. Am 29. April 1928 verstarb auch ihr Stiefvater Georg Katzky in Bonn. Zu diesem Zeitpunkt wohnte die Familie in Bonn in der Haydnstraße 45 II.

Ruth Löwy arbeitete als Verkäuferin in Düsseldorf. Sie wohnte ab dem 9. November 1936 in der Oststraße 52 zur Untermiete bei der Familie Cohen. Ruth Löwy heiratete am 6. April 1937 in Düsseldorf den ebenfalls in Düsseldorf lebenden Textilhandelsvertreter Max Mainz. Ihr Mann war am 26. Februar 1907 als jüngstes Kind des Bankiers Oskar Mainz und dessen Frau Emmy, geborene Apelt, in Halle an der Saale geboren worden und wohnte mit seinem Vater in der Graf-Adolf-Straße 16.

Am 8. April 1937 zog Ruth Mainz mit ihrem Mann in die Königsallee 88. Ob sie dort im Zuge des Novemberpogroms 1938 überfallen wurden, ist nicht bekannt. Am 16. Oktober 1941 wurde ihr Sohn geboren. Sie durften ihrem Baby aufgrund der nationalsozialistischen Gesetzgebung nur einen „jüdischen“ Vornamen geben und wählten „Uri“. Knapp ein halbes Jahr später – am 22. April 1942 – wurde die Familie Mainz ins Ghetto Izbica im Bezirk Lublin deportiert. Ruth Mainz, ihr Mann Max und das Baby haben nicht überlebt.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf