Hannelore Brünell kam am 14. Dezember 1930 in Goch zur Welt. Ihre Eltern waren der Kaufmann Siegmund Brünell und dessen Ehefrau Herta, geborene Koopmann. Hannelore wuchs mit ihrem Bruder Herbert Jakob (geboren 1926) in Goch auf. Ihre Eltern führten das größte Konfektions- und Textilgeschäft in Goch. In der NS-Zeit wurde das Geschäft boykottiert und musste schließlich aufgegeben werden.
Bis 1938 lebte Hannelore mit ihrer Familie in der Voßstraße 14–16. Im März 1938 meldete sich ihre Familie nach Düsseldorf ab und wohnte zunächst in der Himmelgeister Straße 5. Auch Hannelores Großmutter Johanna Koopmann zog 1938 mit nach Düsseldorf, wo sie am 18. Februar 1941 verstarb.
Am 29. August 1939 wurde ihr Vater festgenommen und im Düsseldorfer Polizeigefängnis inhaftiert. Gegen ihre Eltern wurde Anklage wegen „Beihilfe zur illegalen Auswanderung anderer Juden“ und wegen „Devisenvergehens“ erhoben. Ihrem Vater gelang es Ende Oktober 1940 nach Shanghai zu flüchten. Allerdings ohne den Rest der Familie.
Hannelore Brünell wurde im Alter von zehn Jahren mit ihrer Mutter und ihrem Bruder am 27. Oktober 1941 in das Ghetto von Litzmannstadt/Łódź deportiert. Am 6. Mai 1942 wurde sie mit dem II. „Aussiedlungstransport“54 aus dem Ghetto von Litzmannstadt/Łódź gebracht und am nächsten Tag im Vernichtungslager Chełmno ermordet.
Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf
Quellenangaben
Einzelnachweise
Sammlung Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf; Stadtarchiv Düsseldorf; Arolsen Archives; Gedenkbuch der BRD; Landesarchiv NRW; Yad Vashem Databases; Archiwum Panstwowe w Lodzi, insbesondere Przełożony Starszeństwa Żydów w Getcie Łódzkim, Bestand 39/278/0; Epidat; Compact Memory; Ancestry.com; United States Holocaust Memorial Museum; Digibaeck, Digital Collections at Leo Baeck Institute.
APŁ: PSZ, Sign. 19, L 18637, Bl. 179; PSZ, Sign. 1180, L 19797, Bl. 7, Kinder Kollektiv Düsseldorf, PSZ, Sign. 1185, L 19802, Bl. 21, Einsiedlung/ Wohnungswesen, Bekanntmachungen; PSZ, Sign. 1186, L 19803, Bl. 20; PSZ, Sign. 1188, L 19805, Bl. 60; PSZ, Sign. 1222, L 19839, Bl. 34, Bl. 107, Verschiedenes, u.a. Totenliste Altreichsjuden (Fragment), Hauslisten Fischstraße 15 und 21 (u.a. Brot- und Lebensmittellisten, Kollektiv Düsseldorf, Fischstraße), Wohnungszuweisungen; PSZ, Sign. 1232, L 19849, Bl. 4, Bl. 12, Alph. Liste der Ausgesiedelten 1942 (A-D); PSZ, Sign. 1387, L 20004.
Institut Theresienstädter Initiative, Gedenkbuch (2000).
ITS Arolsen/ARCH/Ordner 19, Seite 98.
LAV NRW R, RW 58, Nr. 6552.
Mostert, Gocher Juden (1983).
Pracht-Jörns, Jüdisches Kulturerbe Bd. 2 (2000), S. 335.
StA Düsseldorf, Sammlung Blaschka.
Stadtmuseum Düsseldorf, Bestand: Kinderzeichnungen Jüdische Volksschule, Düsseldorf.
United States Holocaust Memorial Museum Washington, Accession Number: 2004.566.4.