Gedenkbuch

Marcus, Helene

geb. Salomon

Helene Salomon wurde am 16. Mai 1883 als Tochter des Ehepaars Hermann und Bertha Salomon, geborene Cohen, in der Düsseldorfer Lindenstraße 51 geboren. Sie hatte drei Geschwister: Henriette, Max und Rosa.

Helene heiratete den Metzger Julius Marcus (geboren am 24.05.1876 in Troisdorf) und betrieb mit ihm eine Metzgerei in Düsseldorf. Vor dem 4. Juli 1933 lebte das Ehepaar Marcus in der Bandelstraße 19 und danach in der Hildebrandtstraße 10 in Düsseldorf-Oberbilk. Dieses Haus gehörte ihnen. In der im Oktober 1941 ausgefüllten Vermögenserklärung wurde der Einheitswert des Hauses mit 24.900 RM angegeben, darauf lastete allerdings noch eine Hypothek von 16.275 RM. Ihr Mann Julius verstarb am 27. Februar 1940 im Alter von 64 Jahren in Düsseldorf.

Helene Marcus wurde zusammen mit ihrer Schwägerin Johanna Marcus, die im gemeinsamen Haushalt gelebt hatte, am 27. Oktober 1941 von Düsseldorf in das Ghetto von Litzmannstadt/Łódź deportiert. Sie mussten dort mit 60 weiteren Deportierten im Zimmer 5 der Kollektivunterkunft Fischstraße 21 leben. Über das „Düsseldorfer Kollektiv“ erhielt Helene Marcus eine Brotkarte mit der Nummer 168579. Am 22. Dezember 1941 vermerkte die Kollektivbuchhaltung den Eingang von 9,60 Mark für Helene Marcus. Im Januar 1942 erhielt sie eine Postanweisung über 19,30 Mark. Von allen Einkünften musste sie zwei Drittel an das „Düsseldorfer Kollektiv“ abführen.

Helene Marcus überlebte die Deportationen in Mai und September 1942. Sie wurde am 26. Juni 1944 aus dem Ghetto von Litzmannstadt/Łódź in das Vernichtungslager Chełmno gebracht und am 27. Juni 1944 ermordet.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf