Gedenkbuch

Bornheim, Margot Rosa

Am 11. Dezember 1929 kam Margot Rosa Bornheim als zweites Kind des Kaiserswerther Viehhändlers Siegfried Bornheim und dessen Frau Babette, geborene Stühler, zur Welt. Sie hatte noch einen älteren Bruder. Alex war am 11. Januar 1923 in Kaiserswerth zur Welt gekommen.

Margot Bornheim war 11 Jahre alt, als sie am 27. Oktober 1941 mit ihren Eltern und ihrem Bruder von Düsseldorf in das Ghetto von Litzmannstadt/Łódź deportiert wurde. Dort mussten sie in das Zimmer 10 der Kollektivunterkunft Fischstraße 15 ziehen. 

Margot Bornheim gehörte zu den 39 Kindern der Geburtsjahrgänge 1928 bis 1934, die die „Kollektivleitung Düsseldorf“ per Liste an die „Abteilung für Eingesiedelte“ am 5. Januar 1942 zur Kenntnis gab. Sie erhielt die Brotkarten-Nummer 168136.

Ihr Vater Siegfried Bornheim verstarb am 1. April 1942 im Ghetto von Litzmannstadt/Łódź. Mit ihrer Mutter und ihrem Bruder Alex wurde Margot vom „Aussiedlungstransport“ am 14. Mai 1942 zurückgestellt. Am 20. Mai 1942 zog sie mit den beiden in die Königsberger Straße 6, Wohnung 13. Ihr 19-Jähriger Bruder verstarb nur zehn Tage später, am 30. Mai 1942. Er war der 2.978. ehemals reichsdeutsche Jude, der zu diesem Zeitpunkt im Ghetto verstorben war. 

Margot Bornheim wurde im September 1942 zusammen mit ihrer Mutter – ihr Vater und ihr Bruder waren bereits verstorben – während der „Ghetto-Sperre“ aus dem Ghetto von Litzmannstadt/Łódź „ausgesiedelt“ und im Vernichtungslager Kulmhof (Chełmno) ermordet. 

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf