Gedenkbuch

Meyers, Otto

Am 28. Dezember 1895 wurde Otto Meyers in Hamburg geboren. Seine Eltern waren der Kaufmann Marcus Meyers und dessen Frau Henriette Cäcilie Cohen. Otto hatte noch zwei Brüder: Erwin (geboren 1894) und Walter (geboren 1897). Als Otto Meyers drei Jahre alt war, verstarb sein Vater in Hamburg. Er wurde nur 37 Jahre alt. Seine Mutter zog nun die drei Brüder alleine auf. Im Ersten Weltkrieg ereilte die Familie Meyers der nächste schwere Schlag: Ottos Bruder Erwin starb als Soldat an der Front am 11. September 1915 im Alter von 21 Jahren.

Am 1. Oktober 1931 verstarb in Hamburg seine Mutter Henriette Meyers. Sie wurde 61 Jahre alt. Möglicherweise wohnte zu diesem Zeitpunkt Otto Meyers schon nicht mehr in seiner Geburtsstadt. Sein Bruder Walther Meyers, der in Amsterdam lebte, informierte die Hamburger Behörden.
Im April 1939 wurde auf Otto Meyers Geburtsurkunde vermerkt, dass er den Zwangsnamen Israel angenommen hat. Zu diesem Zeitpunkt wohnte Otto Meyers in Berlin.

Otto Meyers zog am 16. September 1941 von Berlin-Schöneberg nach Düsseldorf in die Kapellstraße 19. Er heiratete dort am 18. Oktober 1941 die 20 Jahre jüngere Emilie Cahn aus Düsseldorf. Nur wenige Tage später wurden beide am 27. Oktober 1941 von Düsseldorf in das Ghetto von Litzmannstadt/Łódź deportiert. Otto Meyers war zuvor am 24. Oktober 1941 als Ordner für diesen Transport eingeteilt worden.

Im Ghetto von Litzmannstadt/Łódź musste das Ehepaar Meyers mit 65 weiteren Deportierten in die Kollektivunterkunft Fischstraße 15, Zimmer 9, ziehen. Otto Meyers wurde zusammen mit seiner Frau am 7. Mai 1942 mit dem IV. Transport aus dem Ghetto von Litzmannstadt/Łódź in das Vernichtungslager Chełmno gebracht und am nächsten Tag ermordet.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf