Gedenkbuch

Steinfeld, Gertrud (Trude)

geb. Radominski

In Lötzen wurde Gertrud Radominski am 6. Mai 1896 als Tochter des Rohproduktenhändlers Josef Radominski und dessen Frau Esther, geborene Markus, geboren. Am 15. Juni 1919 heiratete sie in Lötzen den Vertreter Paul Steinfeld. Er war am 10. Januar 1883 in Osnabrück als Sohn des Kaufmanns Samuel Steinfeld und dessen Frau Rahel, geborene David, zur Welt gekommen. Ihr Mann wohnte zum Zeitpunkt der Hochzeit bereits in Düsseldorf.

Nach der Hochzeit bezogen Gertrud und Paul Steinfeld eine gemeinsame Wohnung in Düsseldorf. Hier wurden ihre beiden Töchter geboren: am 20. Juni 1921 die Tochter Ruth, am 18. Dezember 1926 die Tochter Gerda. Gerda besuchte die Private Jüdische Volksschule in Düsseldorf. Von ihr sind Zeichnungen erhalten geblieben. Die Tochter Ruth wurde am 27. Mai 1936 in der Synagoge an der Kasernenstraße eingesegnet. Darüber berichtete die Gemeindezeitung für den Synagogenbezirk Düsseldorf in seiner Ausgabe Nr. 18, Jahrgang 1935/36. Zu dieser Zeit wohnte die Familie Steinfeld bereits in der Zonser Straße 22.

Am 11. April 1939 konnte die Tochter Ruth mit einem Kindertransport nach Birmingham, England emigrieren. Sie sollte die einzige Überlebende der Familie bleiben. Sie verstarb im Jahr 2001 in Australien.

Gertrud Steinfeld musste mit ihrem Mann und der jüngeren Tochter Gerda am 29. September 1941 in das „Judenhaus“ Konkordiastraße 66 umziehen. Am 10. November 1941 wurden die drei mit dem zweiten Transport aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf in das Ghetto nach Minsk deportiert. Sie haben nicht überlebt.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf