Gedenkbuch

Sanders, Erich

Erich Sanders kam am 29. Mai 1930 in Kaldenkirchen als Einzelkind zur Welt. Seine Eltern waren der Viehhändler Isaak Isidor Sanders und dessen Frau Sophie Sanders, geborene Baum. Die Familie wohnte in Kaldenkirchen in der Bahnhofstraße 77. Um 1936 zogen seine Eltern nach Süchteln. Sie wohnten dort bei seinen Großeltern Leopold und Jenny Baum, geborene Kaufmann, in die Krefelder Straße 46.
Erich kann keine „normale“ Schule mehr besuchen und wird daher in der jüdischen Schule in Krefeld eingeschult. 1937 ist er das einzige jüdische Kind in Süchteln, dass in Krefeld die Schule besucht.

Am 28. Oktober 1939 zog Erich mit seinen Eltern nach Düsseldorf. Dort wohnten sie zur Untermiete im sogenannten „Judenhaus“ Geibelstraße 39 im Stadtteil Grafenberg. Die Villa gehörte der Familie Glücksmann. Sie waren gezwungen worden, weitere jüdische Mieter in ihrem Haus einzuquartieren.

Als er am 27. Oktober 1941 von Düsseldorf zusammen mit seinen Eltern in das Ghetto von Litzmannstadt/Łódź deportiert wurde, war Erich elf Jahre alt. 

Nachdem sein Vater am 8. Juli 1942 verstorben war und seine Mutter am 7. September 1942 ebenfalls starb, blieb der Zwölfjährige im Ghetto auf sich allein gestellt. Erich Sanders wurde im September 1942 während der sogenannten „Sperre“ aus dem Ghetto von Łódź „ausgesiedelt“ und im Vernichtungslager Chełmno ermordet. 

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf