Gedenkbuch

Waller, Jenny

Am 28. November 1871 kam in Düsseldorf Janette, genannt Jenny, Waller als Kind der Eheleute Benjamin und Wilhelmine Waller, geborene Simson, zur Welt. Ihre Eltern hatten am 25. Oktober 1865 in Wülfrath geheiratet. Jenny hatte elf Geschwister: Hermann (1867-1942), Clara (1868 -1877), Moritz (1870-1870), Siegfried (1873 – 26. Juni 1926 Berlin), Louis (geboren 1875), Carl (geboren 1876), Hugo (1878-1955 Brüssel), Hedwig (1881-1943 Lüttich), Gustav (1882-1883), Ferdinand (1885 – 1942 Vernichtungslager Kulmhof) und Alfred (1887-1888). Vier Geschwister verstarben als Babys oder Kleinkinder, so wuchs Jenny Waller mit acht Geschwistern auf.

Ihr Vater Benjamin Waller (1836 Ratingen – 1904 Düsseldorf) arbeitete als Pferdehändler in Düsseldorf. Schon ihr Großvater Hermann Waller hatte als Pferdehändler gearbeitet.

Ihr Vater verstarb am 21. August 1904 in Düsseldorf im Alter von 69 Jahren.

Ihre Mutter verstarb am 15. Januar 1914 in Düsseldorf. Sie hatte zuletzt in der Graf-Adolf-Straße 61 gewohnt. Sie wurde neben ihrem Ehemann auf dem Alten Jüdischen Friedhof in Düsseldorf an der Ulmenstraße begraben.

Jenny Waller wohnte mit ihrem ledigen Bruder Hermann in der Lindenstraße 198. Hier erlitten sie die beständige Zunahme der Diskriminierung jüdischer Bürgerinnen und Bürger während der NS-Zeit. Ob sie auch ein Opfer der Überfälle während des Novemberpogroms 1938 geworden sind, ist nicht bekannt. Am 27. April 1942 mussten sie in die Kurfürstenstraße 59 umziehen.

Jenny und Hermann Waller wurden am 21. Juli 1942 von Düsseldorf in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Mit diesem Transport wurde auch ihr Bruder Bernhard und ihre Schwägerin Elsa Anna Waller deportiert. 

Jenny Waller konnte jedoch nicht mit ihnen zusammenbleiben. Sie und ihr Bruder Hermann wurden bereits am 26. September 1942 aus dem Ghetto Theresienstadt in das Vernichtungslager Treblinka deportiert und dort nach der Ankunft ermordet.

Ihre Schwägerin Elsa Anna Waller verstarb am 25. Februar 1944 im Ghetto Theresienstadt. Ihr Bruder Bernhard Waller wurde aus dem Ghetto am 15. Mai 1944 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und ermordet.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf