Gedenkbuch

Ruhr, Albert

Albert Ruhr kam am 27. Juni 1928 in Düsseldorf als einziges Kind des Ehepaars Alfred und Berta Ruhr, geborene Katz, zur Welt. Sein Vater hatte einen Friseursalon in Düsseldorf. Noch im Juni 1938 schaltete er Werbung für seinen Salon in der Gemeindezeitung für den Synagogenbezirk Düsseldorf. Am 2. Mai 1938 musste die Familie jedoch die Wohnung in der Luegallee 6 aufgeben und sie zogen in die Luisenstraße 122.

Albert Ruhr war 13 Jahre alt, als er zusammen mit seinen Eltern am 27. Oktober 1941 von Düsseldorf in das Ghetto von Litzmannstadt/Łódź deportiert wurde. Er wurde dort in einer Namensliste von Kindern des „Düsseldorfer Kollektivs“ geführt. Für ihn wurden darin sechs absolvierte Schuljahre eingetragen. 

Seine Mutter verfasste im Ghetto eine Postkarte an Freunde in Düsseldorf. Sie berichtete den amerikanischen Freunden von der bitteren Kälte im Ghetto und bat dringend um eine Geldsendung. Der 13-jährige Albert und auch sein Vater unterschrieben die Postkarte, die nie zugestellt wurde.

Albert Ruhr wurde sechs Wochen vor seinem 14. Geburtstag zusammen mit seinen Eltern am 7. Mai 1942 mit dem IV. Transport aus dem Ghetto von Litzmannstadt/Łódź gebracht und im Vernichtungslager Chełmno ermordet.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf