Gedenkbuch

Sack, Paula

geb. Rosenfeld

Paula Rosenfeld wurde am 21. September 1898 in Lacko bei Nowy Sacz in Galizien geboren. Sie heiratete den Vertreter Josef Sack. Ihr Mann war am 5. März 1898 in Leipzig als Sohn von Nathan und Nathalie Sack, geborene Wandstein, zur Welt gekommen. Er hatte einen Bruder, der in Leipzig geboren wurde. Kurze Zeit später war die Familie Sack nach Düsseldorf gezogen. Hier kamen noch sechs Geschwister ihres Mannes zur Welt: Max (1902), Leo (1904), Klara (1907), Julius (1908), Hermann (1911) und Jakob Sack (1915).

Das Ehepaar Sack wohnte in Düsseldorf in der Merkurstraße 6. Ihre Schwiegereltern wohnten im Haus Fürstenwall 208. Knapp zwei Jahre nach dem Tod ihres Schwiegervaters Nathan Sack zog dessen Frau im Dezember 1932 in die Charlottenstraße 7. Hier wohnten seit dem 6. Oktober 1933 auch Paula und Josef Sack. Auch ihre beiden Schwager Leo und Hermann Sack wohnten hier. Am 24. Juni 1934 starb ihre Schwiegermutter Natalie Sack und wurde neben ihren Mann auf dem jüdischen Friedhof begraben.

Am 5. Dezember 1936 kam Paulas Sohn Bernhard zur Welt. Er blieb ihr einziges Kind.
Am 28. Oktober 1938 wurde ihre Schwägerin Klara mit ihrem Mann Samuel Minder im Rahmen der sogenannten Polenaktion nach Zbąszyń abgeschoben. In der darauffolgenden Pogromnacht wurde die Mitglieder der Familie Sack in ihren Wohnungen überfallen und die Wohnungseinrichtungen zerstört. 

Ihr Schwager Leo Sack wurde verhaftet und am 22. November 1938 ins Gefängnis gebracht. Nach seiner Freilassung floh er zu seinem Bruder Max Sack nach Belgien. Beide überlebten die Kriegszeit.

Ab dem 24. März 1939 wohnte Paula und Josef Sack mit ihrem Sohn in einem so genannten Judenhaus in der Kölner Straße 60. Diese Straße hieß in der NS-Zeit Horst-Wessel-Straße. Alle drei wurden am 10. November 1941 in das Ghetto der Stadt Minsk deportiert. Sie haben nicht überlebt.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf