Gedenkbuch

Eichenberg, Werner

Am 28. März 1922 wurde Werner Eichenberg in Düsseldorf geboren. Seine Eltern, der Kaufmann Harry Eichenberg und dessen Frau Margarethe Hirschfeld, hatten am 15. März 1912 geheiratet. Sein Vater Harry kam aus Adelebsen, wo er am 21. Januar 1881 zur Welt gekommen war. Werners Mutter war am 1. November 1888 in Horn geboren worden. Werners Bruder Günther war am 24. April 1915 in Düsseldorf zur Welt gekommen. 

Die Familie Eichenberg wohnte in Düsseldorf-Oberkassel im eigenen Haus in der Wildenbruchstraße 81. Sein Vater arbeitete als Kaufmann. Als sein Onkel Albert Eichenberg (1861-1922) am 2. Mai 1922 nach kurzer Krankheit verstarb wurde sein Vater Teilhaber in der Getreide-Import Firma „Eichenberg & Lazarus“. Die Firmenadresse war Steinstraße 65. Die Firma hatte 1929 ihre Geschäftsräume am Wilhelmplatz 10 direkt am Hauptbahnhof.

Werners Onkel Richard Eichenberg (1879-1945) arbeitete in der gleichen Branche in Düsseldorf und unterhielt am Alexanderplatz 13 ein Geschäft für Getreide und Hülsenfrüchte. Auch sein Onkel Fritz Eichenberg (1889-1943) lebte bis zu seiner Emigration 1936 in Düsseldorf.

Anfang 1938 beschlossen seine Eltern in die Niederlande zu emigrieren. Eine erste Registrierung fand dort am 10. Februar 1938 statt. Offiziell meldete sich seine Familie erst am 14. Mai 1938 bei den deutschen Behörden ab. Auf der Meldekarte seiner Mutter ist vermerkt, dass sie am 22. Juni 1938 in Middelburg wohnten und ab dem 9. September 1939 im Kapelweg 8.

Im Mai 1940 beim Überfall der deutschen Wehrmacht auf die Niederlande, wohnte Werner Eichenberg mit seinen Eltern bereits in Driebergen. Ab dem 28. Oktober 1940 waren sie in Driebergen gemeldet. Dort wohnten sie unter der Adresse Traay 223.

Im Januar 1941 mussten sie sich bei den Behörden als Juden registrieren lassen. Ab dem 3. Mai 1942 mussten sie in der Öffentlichkeit einen sogenannten Judenstern tragen. Am 14. September 1942 mussten seine Eltern nach Amsterdam ziehen. Ihre Adresse dort war Zuider Amstellaan 182 II

Werner Eichenberg absolvierte derweil in den Niederlanden eine Ausbildung zum Landschaftsgärtner. Seit dem 20. August 1942 befand sich der 20-jährige Werner im Durchgangslager Westerbork. Am 30. September 1942 wurde Werner Eichenberg in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und ermordet. Auch seine Eltern überlebten die Verfolgungszeit nicht.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf