Gedenkbuch

Bach, Gertrude

geb. Herz

Gertrude Herz wurde am 5. Mai 1890 im rheinhessischen Weinort Ockenheim geboren. Ihr Vater, der Weinhändler Hermann Herz (1857-1942), war 1879 aus Bingen wieder in seinen Geburtsort gezogen. Dort heiratete er Rosalie Mayer (1868-1943), und Gertrude wurde als erstes Kind des Ehepaares geboren. Sie hatte noch zwei Geschwister: Karl (1891-1935) und Mathilde (1894-1942). Vermutlich lernte Gertrude Herz über die familiären Kontakte im Weinhandel ihren späteren Ehemann Alfred Bach kennen. Nach ihrer Heirat führte sie in Düsseldorf den Haushalt der Familie.

Am 29. März 1913 wurde in Düsseldorf die Tochter Doris Regine Wilhelmine geboren. Der Sohn Richard Jacob kam am 31. Oktober 1919 in Düsseldorf zur Welt. In Düsseldorf wohnte die Familie Bach in der Klever Straße 69. Am 5. September 1938 gelang der Tochter die Ausreise nach Norrköping, Schweden. Am 4. Januar 1939 zog der Sohn Richard mit seinen Eltern in die Grafenberger Allee 74.

Am 2. Januar 1939 unterrichtete Gertrude Bach die Bürgermeisterei ihres Heimatortes darüber, dass sie den Zwangsnamen Sara angenommen habe. Am 28. September 1939 meldete sich Richard Bach nach New York, USA, ab. Eine Emigration von Gertrude Bach und ihrem Mann gelang nicht rechtzeitig. Nach der Deportation in das Ghetto von Litzmannstadt/Łódź am 27. Oktober 1941 bemühte sich ihre Tochter Doris intensiv, von Schweden aus Kontakt zu ihnen aufzunehmen und ihnen Hilfe zukommen zu lassen.

Gertrude Bach gelang es im Ghetto, zusammen mit ihrem Mann, die Aussiedlungen im Mai 1942 zu überstehen. Am 28. Mai 1942 erhielt sie einen Kredit (Kr. 160), um sich Lebens- mittel im Ghetto kaufen zu können. Registriert war sie in der Verteilerstelle 5, Rembrandtstraße 13. Seit dem 19. Mai 1942 lebte Gertrude Bach in der Wohnung 4 im Haus Rembrandtstraße 5.

Im September 1942 wurde die 52-jährige Gertrude Bach aus dem Ghetto von Litzmannstadt/Łódź „ausgewiesen“ und im Vernichtungslager Chełmno ermordet.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf