Levy, Margarethe (Grete)
geb. AronsteinMargarethe, Grete, Aronstein kam in Wuppertal-Elberfeld am 15. Juli 1897 als Tochter von Max und Ida Aronstein, geborene Kaufmann, zur Welt. Sie hatte noch zwei Geschwister: Fritz und Käthe. In erster Ehe war Grete Aronstein mit einem Herrn Kensy verheiratet. Vermutlich wurde die Ehe in der NS-Zeit geschieden.
Am 29. März 1939 heiratete Grete Aronstein den Kaufmann Heinrich Levy. Auch ihr Mann stammte aus Wuppertal. Er war am 21. Oktober 1876 in Wuppertal-Elberfeld geboren worden. Seine Eltern, der Arzt Dr. Hermann Levy und Emma, geborene Hirschland, hatten bereits zwei Kinder: Ernst (geboren 1872), der bis zu seiner Emigration nach Argentinien in Essen lebte, und Fritz, der 1936 im Alter von 62 Jahren in Wuppertal verstarb. Heinrich Levy lebte seit 1902 in Düsseldorf. Seit 1915 wohnte er in der Wasserstraße 15.
Nach der Hochzeit zog Grete Levy zu ihrem Mann nach Düsseldorf. Anfang 1939 musste das Ehepaar Levy verfolgungsbedingt umziehen. Sie lebten nun bis zu ihrer Deportation im „Judenhaus“ Martin-Luther-Platz 19. Das Ehepaar stand bis einige Tage vor ihrer Abreise im brieflichen Kontakt mit Dr. Ernst Levy in Argentinien. Sie schreiben ihm am 31. Oktober 1941 aus Düsseldorf: „Meine Lieben! Da wir längere Zeit verreisen werden, könnt Ihr wohl an uns nicht mehr schreiben. Vielleicht könnt Ihr später über Fred unsere Adresse erfahren. Viel zu erzählen gibt es nicht, einige aus dem Hause werden uns begleiten, Julie [Sostheim] nicht. Was soll ich noch sagen, schreiben, denken? Ihr wisst, wie ich zu Euch stand. Dir, lieber Ernst, der mir der wahre, gütige, ältere Bruder war, reiche ich im Geiste die Hand. (…) Ich hatte in letzter Zeit doch auf ein Wiedersehen gerechnet, nun ist es vorbei. Nochmals Dank für alle Eure Liebe und Güte, In Liebe Euer Heinz“ Und Grete fügte am 1. November 1941 hinzu:
„Daran, dass wir entschlossen sind, weiter zu leben, seht Ihr, dass wir nicht alle Hoffnung für immer aufgeben. Irgendwie, Irgendwann hoffen wir, dass Ihr und Fritz uns noch einmal helfen könnt. Vielleicht, wenn wir den Krieg überleben. Und dass wir wissen, dass Ihr beide alles tun werdet, um uns zu helfen, wenn es nur die geringste Möglichkeit geben wird, lässt das Gefühl der Verlassenheit wenigstens nicht aufkommen. Und wir werden unser Schicksal mit vielen teilen, das macht es auch leichter.“
Am 10. November 1941 wurden Grete und Heinz Levy mit 990 weiteren Personen vom Güterbahnhof Düsseldorf-Derendorf ins Ghetto von Minsk deportiert. Sie haben nicht überlebt.